Der kleine Micra ist deutlich größer

Fünfte Generation des

erfolgreichen Nissan

bietet viel Inhalt

zum fairen Preis

Von Lothar Dönges

Der Micra ist im Angebotsportfolio des japanischen Autobauers Nissan seit 34 Jahren eine feste Größe. Jetzt ist die fünfte Generation des grundsätzlich viertürigen Kleinwagens auf dem Markt. Mit 655 000 verkauften Autos seit 1983 zählt der Micra zu den erfolgreichsten Modellen des Anbieters überhaupt. Mit der neuen Generation aber legt der Kleine das Image des Winzlings ab. Der smarte Japaner wuchs um 17 Zentimeter auf satte vier Meter Länge und bietet so mehr an Volumen und Komfort für die Passagiere sowie beim Fahrverhalten. Möglich macht das unter anderem der Radstand von 2,52 Metern. Auch das Gepäckabteil wurde größer. Bei voller Besetzung des Innenraums schluckt es immer noch 330 Liter.

Schon auf den ersten Blick ist der jüngste Micra gegenüber den vier bisherigen Generationen deutlich erwachsener geworden. Die Zeit der leicht rundlichen Vorgänger ist vorbei. Der aktuelle Micra hat ein keilförmiges Design, in der Breite zugelegt und in der Höhe abgespeckt. Vermarktet wird er weltweit in über 160 Ländern. Er wurde in Europa designt und entwickelt und wird vorrangig für diesen Markt gebaut. Insbesondere der V-Motion-Kühlergrill, die bumerang-förmigen Leuchten und die dynamische Charakterlinie geben dem Auto das Familiengesicht. Das scheinbar schwebende Dach und das kräftige Heck sind weitere Designmerkmale, mit denen sich der aktuelle Micra von seinen Vorgängern abhebt.

Im Innenraum herrscht ein hohes Komfort-Niveau, das durch drei Sonderpakete noch kräftig aufgestockt werden kann. Über hundert Farb- und Lackierungsvarianten (zehn Lackfarben stehen zur Verfügung) machen den Kleinwagen ebenso zusätzlich interessant wie drei Außendesignpakete in weiteren vier Farben. „Damit“, so Pressechef Oliver Franz und Produktmanager Leonhard Kniffler, „lässt sich der Micra vom Kunden perfekt personalisieren.“

Technisch setzt sich der Japaner gut in Szene

Auch auf der technischen Seite setzt sich der hübsche Japaner gut in Szene. Serienmäßig (abhängig von der Ausstattungsversion) wie sechs Airbags, Sitzbelegungskontrolle vorne und hinten, Stabilitätsprogramm und Antiblockiersystem sowie Berganfahrhilfe sind auch der intelligente Notbremsassistent mit Fußgängererkennung, der Geschwindigkeitsbegrenzer, das automatische Fahrlicht und der automatische Warnblinker bei Notbremsungen. Auch der 360 Grad Around-View-Monitor ist nicht in jedem Fahrzeug des B-Segments bestellbar. Das gilt auch für die Technologien im Audio- und Infotainmentbereich.

Drei Motoren jetzt, künftig noch weitere und stärkere?

Angeboten wird der kleine Nissan in fünf Varianten mit drei Motorisierungen. „Visia“, „Visia Plus“, „Acenta“, „N-Connecta“ und „Tekna“ sind die Ausstattungsversionen. Der 1,5 Liter starke Vierzylinder-Diesel (zehn Prozent Verkaufsanteil) hat ebenso 90 PS wie der 0,9 Liter-Dreizylinder-Turbobenziner (70 Prozent Verkaufsanteil). Der 1,0 Liter-Vierzylinderbenziner leistet 73 PS (20 Prozent Verkaufsanteil). Er ist die Einstiegsvariante für 12 990 Euro („Visia“). Das „Ende der Fahnenstange“ liegt beim Diesel in der Bestausstattung „Tekna“ für 21 990 Euro.

Geschaltet wird ausschließlich über ein manuelles Fünfgang-Getriebe. Die Nissan-Verantwortlichen schließen jedoch nicht aus, dass der neue Micra (er ersetzt neben dem Vorgänger auch den Nissan Note) künftig mit noch stärkeren Motoren angeboten wird.

Die Altersklasse 50+ ist wie bisher eine große Zielgruppe für den Micra. Mit der neuen, sportlicheren und mehr Raum bietenden fünften Generation wollen die Japaner aber auch Singles und Paare (mit oder ohne Kinder) im Kundenbereich 25 bis 35 Jahre erreichen.

Die Mitbewerber um die Gunst der Interessenten sind unter anderem VW Polo, Opel Corsa, Mitsubishi Space Star, Toyota Yaris, Mazda2, Suzuki Swift, Škoda Fabia, Seat Ibiza, Hyundai i20, Ford Fiesta oder auch der BMW Mini.

Fotos (3): Lothar Dönges