Neuer Golf schleicht auf Samtpfoten über den Asphalt

 

VW e-golf mir flugzeugElektroherz spart

Sprit und schont

Mensch und Umwelt

Von Lothar Jungmann

Eines steht fest: Keiner bietet derzeit mehr alternative Antriebe als der VW Golf. Nach Benzin, Diesel, Hybrid und Gas gesellt sich nun der Elektromotor dazu. Mit dem Plug-in-Hybriden, einer Mischung aus Elektroantrieb und Benziner inklusive Nachladen an der Steckdose gilt der neue Golf GTE als eine sehr effizienter Zeitgenosse. Wer es aber komplett mag, mit Strom zu fahren, der landet beim neuen E-Golf.

vw e-golf, seiteEr läuft auf den derselben Bändern wie jeder andere Golf auch. Was bedeutet, er besitzt alle Gene seiner „normalen Brüder“. Beide Motorvarianten sind ab Herbst mit allen Ausstattungsmerkmalen aus dem Portfolio der Modellreihe des Golf zu bestellen. Die Preise sehen auf den ersten Blick recht moderat aus. Der GTE ist ab knapp 36.000 Euro, der E-Golf ab 34.900 Euro zu haben. Damit ist der E-Golf rund 3.000 teurer als ein vergleichbares Dieselmodell aber 5.000 Euro über einem vergleichbarem Benziner.

Wer selten auf Langstrecken geht, für den könnte der reine Elektroantrieb das richtige Auto sein. Der 24,2 kWh große Akku muss, je nach Fahrprogramm alle 130 bis 190 Kilometer zum laden an die Steckdose. Aus einer Haushaltssteckdose dauert dies 13 Stunden, mit einer Wallbox (Preis: 890 Euro) für die heimische Garage geht es kürzer: acht Stunden. Wer sogar einen Platz an einer der zurzeit seltenen CCS-Ladesäulen erwischt, füllt die Batterie bis zu 80 Prozent in 30 Minuten.

VW e-Golf, schritzugMit vollem Akku leistet der E-Motor (270 Nm) 85 kW (115 PS) und bringt von Anfang an die volle Leistung auf die vier Räder In 4,2 Sekunden überschreitet der E-Golf die 60km/h-Marke. Seine Höchstgeschwindigkeit von 140 km/ reicht völlig aus. Auf unseren Testfahrten konnten wir diese Spitze nur kurz auf Autobahnstücken erreichen. Ansonsten bewegten wir uns zügig und völlig lautlos durch die Bundeshauptstadt, Es ist etwas besonderes so leise und wie ein Fahrrad und ebenso ohne Abgase mit im Großstadtverkehr zu schwimmen. Dazu gesellt sich das lautlose einstufige Getriebe. Geht der Fahrer vom Gas, fließt ein ein großer Teil der Energie zurück in die Batterie.

Im Innern werden die Passagiere von einer exklusiven Serienausstattung empfangen. Im Interieur des E-Golf fallen neben dem spezifischen Stoff-Dessin (Sitze in „Merlin e-grey“; optional Leder „Vienna“ in den Farbtönen „Marrakesch“, „Shetland“ oder „Titanschwarz“) sowie der extrem guten Serienausstattung (u.a. Highend-Radio-Navigationssystem Discover Pro, Klimaautomatik, Standklimatisierung, beheizbare Frontscheibe, Lederlenkrad, Lederschaltknauf) auf. Dekoreinlagen in „Iridium Matrix“ kennzeichnen die Instrumententafel auf der Fahrerseite und die Türverkleidungen, Dekoreinlagen in „Dark Magnesium“ veredeln indes die Mittelkonsole und das Armaturenbrett auf der Beifahrerseite.

VOLKSWAGEN electrifiedAnalog zum Exterieur, kennzeichnen zudem auch das Interieur blaue Features; hierzu gehören unter anderem die Ziernähte des Lederlenkrades und Schaltknaufs sowie die Einfassungen der Sitze und Fußmatten. Optional schlägt das sogenannte Ambientepaket eine weitere optische Brücke in die Welt der Volkswagen Elektromobilität: Es beinhaltet eine stets bläuliche indirekte Beleuchtung, LED-Leseleuchten, eine blaue Fußraumbeleuchtung, eine blaue Ambientebeleuchtung im Bereich der Dekore und ebenfalls blau beleuchtete Einstiegsleisten.

Bei den Instrumenten fällt auf: Auf der linken Seite der Armaturentafel ersetzen die Fahrleistungsanzeige (zeigt an, ob der Motor fahrbereit ist, die Hochvoltbatterie via Rekuperation geladen oder Energie abgerufen wird) und die Anzeige der Leistungsverfügbarkeit den Drehzahlmesser.

Rechts gibt es als analoges Instrument immer noch den in diesem Fall bis 160 km/h reichenden Tacho. Die Geschwindigkeitsanzeige wurde im unteren Bereich um die Ladestatusanzeige der Hochvoltbatterie ergänzt. In dem zwischen Fahrleistungsanzeige und Tacho angeordneten Farbdisplay  (Multifunktionsanzeige Premium) gibt es nun unter anderem eine permanente Anzeige der Reichweite, der aktiven Rekuperationsstufe sowie den Hinweis auf die verbleibende Ladezeit und den angeschlossenen Ladestecker.

Im unteren Segment der Multifunktionsanzeige erscheint in einem separaten LED-Feld – nach dem Starten des Motors – zudem der Hinweis „READY“ für die Fahrbereitschaft.

Fazit: Im Elektrogolf zu fahren macht richtig Spaß. Wer sich den Aufpreis leisten kann und nicht über längere Strecken fahren will, sollte sich zum Kauf entscheiden.

 Fotos (1): Lothar Jungmann/(2): Lothar Dönges/(1): Martin Meiners