Bayern-Power unter
unter der Haube des
neuen Verso
Von Lothar Jungmann
Bayern-Power bei Toyota. Beim neuen Verso schlägt ein BMW-Herz als Dieselmotor unter der Haube.Der 1,6 Liter große Motor aus dem Mini macht auch im Verso einen hervorragender Eindruck: Er zieht bereits aus niedrigen Drehzahlen kräftig durch und lässt sich mit seinem harmonischen Drehmomentverlauf extrem schaltfaul fahren.Das Design des aktuellen Verso entstand in Toyotas europäischem Design Center ED2 in Frankreich, und mit mehr als 470 Neuteilen (60 % davon sichtbar und 40 % mit Einfluss auf Fahrdynamik und Fahrkultur)kann man durchaus von einer umfassenden Modellpflege im Jahr 2013 sprechen.
Der Verso bietet ein attraktives Design, guten Komfort und eine hohe Variabilität bei einem herausragenden Preis-Leistungs-Verhältnis. Trotz seiner kompakten Außenabmessungen überzeugt er mit einem außer-gewöhnlichen Platzangebot. Nicht zuletzt dank des größten Sitzabstandes seiner Klasse und der Flexibilität seiner Toyota Easy Flat Sitze zeichnet sich der Verso durch unvergleichliche Vielseitigkeit aus.
Neben den SUVs ist auf deutschen Straßen der Trend zu den flexiblen Van-Fahrzeugen ungebrochen. Auf mehrheitlichen Kundenwunsch sollten sie von einem 1,6 Liter Hubraum starken Dieselmotor angetrieben werden. Darauf hat sich auch Toyota mit seinem vor etwa einem Jahr vorgestellten neuen und jetzt noch einmal überarbeiteten Verso eingestellt.
Der Verso des Modelljahres 2013 wurde speziell für den europäischen Markt entwickelt und wird in Europa gebaut. Er bietet ein durchaus attraktives Design, Komfort und eine hohe Variabilität bei einem guten Preis-/Leistungsverhältnis.Trotz kompakter Außenabmessungen mit 4,46 Metern Länge, 1,79 Metern Breite und 1,62 Metern Höhe gewährt er ein ordentliches Platzangebot. Der japanische Hersteller verweist auf den größten Sitzabstand im Kompaktvan-Segment und auf große Flexibilität aufgrund der EasyFlat-Sitzgestaltung.
Seit der Markteinführung im Jahr 2002 hat der Verso mehr als 700 000 Käufer gefunden. Vom aktuellen Modell sind bisher rund 40 000 Einheiten verkauft worden. Damit stieg der Marktanteil im Kompaktvan-Segment in Europa auf 4,7 Prozent, in Deutschland auf 3,4 Prozent.
Neben Detailänderungen im Innenraum, einem neuen 17-Zoll-Leichtmetallrad und einer neuen und aktuellen Lackierung in Bronze-Metallic sowie dem noch einmal deutlich verbesserten Multimedia-Audiosystem (auf Wunsch mit Navigation und Rückfahrkamera) ist es vor allem die Einführung des 1,6 Liter D-4D Turbodiesel-Motors, die im Modelljahr 2014 weitere Käuferschichten erschließen soll.
Über 50 Prozent aller in Europa verkaufter Kompaktvans sind von einem 1,6 Liter-Diesel angetrieben. Den allerdings gab es in der von Toyota bisher für den Verso angebotenen Motorenpalette nicht.
Am 15. März jedoch ging die neue Maschine in Deutschland an den Start. Der kleine Diesel entstammt einer Kooperation mit BMW. Der neue Motor wurde von den Bayern entwickelt und an das Sechsgang-Schaltgetriebe von Toyota gekoppelt (eine Automatik ist nicht geplant). Er leistet 112 PS bei 4000 Umdrehungen/Minute (U/min) und liefert ein Drehmoment von 270 Newtonmetern (Nm) zwischen 1750 und 2250 U/min. Damit beschleunigt der Verso in 12,7 Sekunden von 0 auf 100 km/h und erreicht eine Höchstgeschwindigkeit von 185 km/h. Nach Herstellerangabe soll er im Schnitt nur 4,5 Liter Sprit auf 100 Kilometern verbrauchen und damit lediglich 119 g/km Kohlendioxid (CO2) pro Kilometer ausstoßen. Einen Beitrag dazu leistet das serienmäßige Start-/Stopp-System, das erstmals in der Verso-Baureihe zum Einsatz kommt.
Der Motor wurde auf spontanes Ansprechverhalten über die gesamte Breite des Drehzahlbands ausgelegt. Er spricht, das zeigten erste Testfahrten auf den Bergstraßen der französischen Seealpen, schon bei niedrigen Drehzahlen verzögerungsfrei an und liefert mit dem Einsetzen des Turboladers linearen Drehmomentzuwachs. Gleichzeitig wurde das nutzbare Drehzahlband spürbar erweitert, so dass der Motor auch bei Drehzahlen über 3000 U/min noch kräftig beschleunigt.
Mit dem neuen Aggregat stehen in der Verso-Baureihe weiterhin fünf Motorisierungen zur Wahl (der 2,0- Liter-Diesel wird nicht mehr angeboten): zwei 2,2-Liter-Diesel mit 150 und 177 PS, der neue 1,6-Liter-Diesel mit 112 PS, der 1,6-Liter-Benziner mit 132 PS und der 1,8-Liter-Benziner mit 147 PS.
Der Einstiegspreis für die Basisversion Verso beträgt 21 200 Euro. Der Preis für den üppig ausgestatteten Verso Life startet bei 23 900 Euro, und die höchste Ausstattung Verso Executive ist ab 28 900 Euro zu haben. Der neue 1.6 D-4D startet ab 23 550 Euro. In diesem Jahr will Toyota noch 7000 Exemplare seines Familienvans in Deutschland verkaufen.
Fotos (4): Lothar Jungmann