Mazda 2 mit neuem Markengesicht

Von Hans-Henning Kiefer

Technologievielfalt, die vielbeschworene, ist bei Mazda längst Programm: Wankelmotor, Drei- bis Sechszylinder, Hybrid- aber auch Benzin- und Dieselantriebe stehen beim japanischen Hersteller für seine „Multi-Solution-Strategie“ mit der Mazda seine durchschnittlichen CO2-Emissionen bis 2030 um 50 Prozent senken und bis 2050 klimaneutral sein will. Dafür bedient man sich nun beim Konkurrenten und Kooperationspartner Toyota und bringt den erneuerten Mazda2 Hybrid auf den Markt, technisch identisch mit Toyotas Yaris. Weiter im Programm ist die Eigenentwicklung des Mazda2 als Benziner.

Die Frontpartie mit Kühlergrill im typischen Kodo- Design und neuem Stoßfänger sowie das markentypisch gezeichnete Heck weisen den 1,65 Tonnen leichten Mazda2 Hybrid auf den ersten Blick als Mazda aus und soll dem 3,94 Meter langen, 1,75 Meter breiten und 1,5 Meter hohen Fahrzeug mehr Eleganz und sportliche Präsenz verleihen. Im Innenraum sorgen neue und größere Anzeigen für eine einfache Ablesbarkeit. Neu sind eine 7- bzw. 12,3-Zoll großes Kombiinstrument hinter dem Lenkrad sowie ein 9- oder 10,5-Zoll großes Multimedia-Display im Zentrum der Armaturentafel. Im Gegensatz zum weiter gebrauten Mazda2 Benziner und allen anderen Modellreihen fehlt der Hybridvariante jedoch der zentrale Controller auf der Mittelkonsole.

Ausreichend Platz bietet der Kleinwagen Mazda2 Hybrid auch wenn es hinten naturgemäß etwas beengt zugeht.
Foto: Hans-Henning Kiefer

Erweitert und der üblichen Mazda Struktur angepasst wurde das Ausstattungsprogramm. Fünf Ausstattungslinien stehen für den Mazda2 Hybrid zur Wahl – von der bereits umfangreichen Basisausstattung „Prime Line“ (24.900 Euro) bis zur Topversion „Homura Plus“ (32.890 Euro), die für eine erste Testfahrt zur Verfügung stand. Die“ i-Activsense“ genannten Fahrerassistenzsysteme wurden um neue Funktionen ergänzt. Dazu zählen unter anderem ein proaktiver Fahrassistent (PDA und ein Emergency Driving Stop System (EDSS), welches das Fahrzeug im Notfall automatisch zu einem sicheren Halt bringt.

Vollhybridsystem mit 68 kW (92 PS)

Das Vollhybridsystem des Mazda2 Hybrid umfasst einen 68 kW (92 PS) starken 1,5-Liter-Dreizylinder-Benziner, einen Elektromotor mit 80 PS (59 kW) und eine leistungsfähige Lithium-Ionen-Batterie, die speziell im innerstädtischen Einsatz für einen hohen elektrischen Fahranteil sorgt. Bei einer Systemleistung von 116 PS (85 kW) beschleunigt der Mazda2 Hybrid in 9,7 Sekunden von null auf 100 km/h, die Höchstgeschwindigkeit beträgt 175 km/h, das maximale Drehmoment 120 Newtonmeter. Der Energieverbrauch wird kombiniert mit 3,8-4,2 Liter je 100 Kilometer angegeben, was CO₂-Emissionen von 87-97 g/km entspricht. Das ist durchaus realistisch, erzielten wir bei der ersten Testfahrt einen Verbrauch von 4,1 Liter. Beim Anfahren startet der Mazda2 Hybrid automatisch im nahezu lautlosen Elektro-Modus.

Im normalen Fahrbetrieb arbeiten Benzin- und Elektromotor für eine optimale Balance zwischen Leistungsentfaltung und Kraftstoffeffizienz effektiv zusammen. Die beim Bremsen entstehende kinetische Energie wird zurückgewonnen und in der Hochleistungsbatterie gespeichert. Ein vom Motor angetriebener Generator hält den Ladezustand der Batterie konstant und der Mazda2 Hybrid muss daher nicht extern an einer Ladesäule geladen werden. Etwas weich abgestimmt ist der Mazda2 Hybrid, dafür rollt er auch über Schlaglöcher und Bodenwellen recht sanft hinweg.

Für unseren Geschmack ist die Lenkung etwas indirekt. Dafür klappt das Zusammenspiel von Benzin- und Elektromotoren quasi wie geschmiert. Der Dreizylinder ist zwar zu hören, aber sehr gedämpft. Wie überhaupt die Geräuschkulisse als sehr angenehm zurückhaltend empfunden wird. Selbst bei kräftiger Beschleunigung ist von dem bei vielen Hybriden zu hörenden Aufjaulen der Automatik nichts zu spüren. Agil und wendig lässt sich der Mazda2 Hybrid durch die Kurven steuern. Verantwortlich dafür ist eine hochfeste Plattform, die den Fahrzeugschwerpunkt senkt und für eine ausgeglichene Gewichtsverteilung sorgt.

Sportlich breit präsentiert sich das Heck des Mazda2 Hybrid. Foto: Hans-Henning Kiefer

Trotz seiner kompakten Abmessungen bietet der Mazda2 Hybrid großzügige Platzverhältnisse: Bei einem Radstand von 2,56 Metern genießen bis zu vier Personen ausreichend Raum, auch wenn es hinten naturgemäß etwas eng zugeht. Das Kofferraumvolumen beträgt 286 bis 935 Liter. Alle wichtigen Bedienelemente und Instrumente sind mit ergonomischer Präzision rund um das Lenkrad angeordnet und jederzeit leicht erreichbar, die flache Armaturentafel ermöglicht freie Sicht nach vorn.

Die Instrumente für den Fahrer bestehen aus zwei Rundanzeigen und einem zentralen, je nach Ausstattung bis zu 12,3-Zoll großem TFT-Kombiinstrument-Display. In der Mittelkonsole befindet sich außer-dem ein 9-Zoll-Touchscreen („Homura Plus“: 10,5-Zoll), auf dem alle Infotainment- und Fahrzeugin-formationen angezeigt werden – auch die Inhalte des eigenen Smartphones, das sich serienmäßig per Apple CarPlay und Android Auto kabellos in das Bordsystem einbinden lässt. Die Soundeinstellungen und die adaptive Geschwindigkeitsregelanlage lassen sich über Bedientasten am Lenkrad schnell und intuitiv ansteuern. In der Ausstattungslinie „Homura Plus“ projiziert zudem ein farbiges Head-up Display im 10-Zoll-Format die wichtigsten In-formationen ins direkte Blickfeld des Fahrers.

Alles im Blick hat der Fahrer beim Mazda2 Hybrid. Foto: Hans-Henning Kiefer

Zahlreiche Sicherheitselemente sind standardmäßig im Fahrzeug an Bord. Sie helfen dem Fahrer dabei, potenzielle Gefahren zu erkennen und richtig zu reagieren, und greifen notfalls aktiv ein, um einen Unfall zu verhindern oder die Folgen für die Insassen und andere beteiligte Verkehrsteilnehmer zu verringern. Die „ i-Activsense“ genannten Sicherheitsfeatures beinhalten ein Pre-Collision System mit Fahrzeugerkennung, Fußgängererkennung und Radfahrererkennung, einen Kreuzungsassistenten, eine intelligente adaptive Geschwindigkeitsregelanlage, eine Verkehrszeichenerkennung, einen Spurhalteassistenten mit aktiver Lenkunterstützung und einen Spurverfolgungsassistenten.

Neue Assistenzsysteme

Neu sind unter anderem ein proaktiver Fahrassistent (PDA), der beim Annähern an ein Hindernis oder eine Kurve für ein sanftes Abbremsen sorgt, und das Emergency Driving Stop System (EDSS), welches das Fahrzeug automatisch zu einem sicheren Halt bringt, die Warnblinkanlage aktiviert und die Türen entriegelt, wenn der Fahrer einschläft oder bewusstlos wird. Zudem gehört der Mazda2 Hybrid zu den ersten Modellen im B-Segment mit Center-Airbag. Dieser verhindert bei einem Seitenaufprall, dass Fahrer und Beifahrer zusammenstoßen.

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