Elektrisch geht auch so: Qashqai und X-Trail fahren mit e-Power

Von Hans-Henning Kiefer

Steigende Stromkosten an öffentlichen Ladesäulen, kein eigenes Grundstück zur Installation einer Wallbox oder schlicht Stadtbewohner und Laternenparker: Mancher würde ja gerne – lokal emissionsfrei – elektrisch fahren, alleine die Umstände machen’s unmöglich. Und nicht wenige sind auch skeptisch, was E-Mobilität angeht. Für all jene hat Nissan nun mit „e-Power“ eine Lösung parat – für seine Crossover- und SUV-Baureihen, den Qashqai und den X-Trail.

Der neue Qashqai mit e-Power muss nicht aufgeladen werden. Foto: Hans-Henning Kiefer

Das e-Power-Antriebssystem erzeugt ein vollelektrisches Fahrgefühl, ohne dass ein externes Aufladen nötig ist. Das System wurde 2017 erstmals in Japan im kompakten Familienwagen Nissan Note eingeführt. Es besteht aus einer Hochleistungsbatterie und einem integrierten Antriebsstrang, der einen 116 kW (158 PS) starken 1,5-Liter-Turbobenziner mit variablem Verdichtungsverhältnis, einen Stromgenerator, einen Wechselrichter und einen 150-kW-Elektromotor umfasst.

Dabei wird der Benzinmotor ausschließlich zur Stromerzeugung genutzt, während das E-Aggregat stets die Räder antreibt. Das spart Sprit, weil der Verbrenner immer im optimalen Drehzahlbereich betrieben wird. Dank des reinen Elektroantriebs gibt es auch keine verzögerte Gasannahme wie bei einem Verbrennungsmotor oder einem herkömmlichen Hybrid. Das sofortige Ansprechen sorgt für ein hohes Drehmoment und eine agile Beschleunigung, was Überholvorgänge und kurze Sprints erleichtert.

Qashqai als Fronttriebler, X-Trail auch mit Allrad

Den neuen X-Trail gibt es mit Front- oder Allradantrieb. Foto: Hans-Henning Kiefer

Dabei bewegt sich die Drehzahl des Benziners bei e-Power im Einklang mit der Geschwindigkeit. Die Ingenieure haben hierfür ein System namens „Linear Tune“ entwickelt. Es regelt und erhöht die Drehzahl des 1,5-Liter-Motors schrittweise, um den Energiebedarf beim Beschleunigen zu decken. Angenehm: Die Geräusche im Auto sind im Vergleich zu normalen Fahrzeugen deutlich geringer. Während der Qashqai ( ab 41 360 Euro in der Version „N-Connecta) lediglich als Fronttriebler geliefert wird, kann in der völlig neuen vierten Generation des bis zu siebensitzigem X-Trail (mit Frontantrieb ab 37 000 Euro als „Visia) auch Allradantrieb – von Nissan „e-4ORCE“ – genannt, geordert werden (ab 44 400 Euro in Version „Acenta“).

Das System entwickelt dank eines zusätzlichen 100-kW-Elektromotors an der Hinterachse eine Gesamtleistung von 157 kW (214 PS) und beschleunigt damit in sieben Sekunden von null auf 100 km/h. Das hintere Drehmoment reagiert 10 000-mal schneller als bei einem mechanischen Allradsystem. Es verteilt die Leistung so, dass Fahrer und Beifahrer nichts von den Maßnahmen zur Optimierung von Traktion und Kontrolle mitbekommen. Selbst unter scheinbar günstigen Bedingungen ist das System stets aktiv.

Das System optimiert nicht nur das Drehmoment vorne und hinten, sondern steuert auch die Bremsen aller vier Räder unabhängig voneinander. Dies sorgt für Agilität und Stabilität sowie für ein exzellentes Kurvenverhalten und bietet Sicherheit und Traktion beispielsweise auf feuchten, matschigen, öligen, vereisten oder verschneiten Straßen. Dank der Abstimmung sind Nick- und Wankbewegungen kaum zu spüren, weil zum regenerativen Bremsen des Frontmotors auch der Motor im Heck regenerative Bremsleistung beisteuert.

Kraftvoll steht der elegante Qashqai auf seinen Rädern. Foto: Hans-Henning Kiefer

Der Fahrer wird bei Stop-and-Go entlastet

Da rund 70 Prozent der Fahrten in der Stadt bewältigt werden, hat Nissan für Qashqai und X-Trail das „e-Pedal Step“ entwickelt, das den Fahrer im städtischen Stop-and-Go-Verkehr entlastet. Das Fahrzeug kann dabei mit dem Gaspedal beschleunigt und abgebremst werden.Wird das System über den Schalter in der Mittelkonsole aktiviert, lässt sich mit dem Gaspedal weiterhin normal beschleunigen. Sobald das Pedal gelupft wird, bremst der X-Trail stark genug ab, um die Bremsleuchten zu aktivieren und bis zur Schrittgeschwindigkeit zu verzögern, aber nicht bis zum vollständigen Stillstand. So wird sichergestellt, dass Einparkmanöver bei niedriger Geschwindigkeit so sanft wie möglich verlaufen. Als Fahrer gewöhnt man sich schnell daran, so aufs Gaspedal zu drücken, dass ein reibungsloses Vorankommen gewährleistet ist; das Fahren in der Stadt wird dadurch intuitiver und weniger anstrengend. Den Verbrauch für den Qashqai e-Power beziffert Nissan auf 5,3 bis 5,4 Liter, beim X-Trail e-Power auf 5,8 bis 7,6 Liter nach WLTP. Das ist nach ersten Testfahrten im Taunus mit beiden Fahrzeugen durchaus realistisch.

Vielfältige Möglichkeiten für die ganze Familie

Der neue X-Trail ist sowohl als Fünf- als auch Siebensitzer erhältlich. Foto: Hans-Henning Kiefer

Der neue X-Trail wird sowohl als Fünf- wie auch als Siebensitzer erhältlich sein und bietet damit vielfältige Möglichkeiten für Ausflüge mit der ganzen Familie.

Sowohl außen als auch innen spiegelt sich der vielseitige und abenteuerlustige SUV-Charakter des Fahrzeugs wider. Typische Nissan-Designelemente wie das scheinbar schwebende Dach und der V-Motion-Kühlergrill dürfen dabei nicht fehlen. Die Front prägen markante Scheinwerfer mit integrierten Tagfahrleuchten, die sich bis in den vorderen Stoßfänger ziehen.

In der Seitenansicht unterstreichen muskulöse Radkästen die Präsenz auf der Straße, während der untere Türbereich einen fließenden Eindruck hinterlässt. Die Form der C-Säule erinnert an eine Delfinflosse, ober- und unterhalb des Nummernschilds findet sich eine horizontale Linie. Die geteilten, bis in die Fahrzeugseite reichenden Rückleuchten betonen die Fahrzeugbreite und erleichtern zugleich den Zugang zum Kofferraum.

Aerodynamisch sind unter anderem dreidimensionale Reifenabweiser in der unteren Frontschürze, speziell gestaltete A-Säulen, großflächige Unterbodenabdeckungen und ein Kühlergrill, der den Luftstrom in den Motorraum lenkt. Für den neuen X-Trail stehen zehn Lackierungen und fünf

hochwertige Materialien, intelligente Funktionen und durchdachte Details sorgen sowohl im Qashqai als auch im X-Trail für großen Komfort.

Schalter und Bedienknöpfe sind ergonomisch ausgestaltet. Foto: Hans-Henning Kiefer

Großes Augenmerk auf Ergonomie und Haptik

Nissan hat ein besonderes Augenmerk auf die Ergonomie und Haptik der Schalter und Knöpfe gelegt: einfache und intuitiv bedienbare Steuerelemente für Heizung und Klimaanlage, aber auch der zentrale Bedienschirm wartet mit Tasten für Audio und Navigation auf. Die schwebende Mittelkonsole beherbergt unter anderem E-Shifter, Fahrmodus-Wahlschalter, zwei Getränkehalter sowie eine induktive Smartphone-Ladeschale, die das eigene Telefon kabellos mit 15 Watt auflädt. Unter der Armlehne zwischen den Vordersitzen versteckt sich ein großzügiges Staufach, das dank seitlicher „Butterfly“-Öffnung auch von den Fondpassagieren problemlos genutzt werden kann. Weitere Ablagefächer für Handtaschen, Tablets und kleinere Gegenstände unterstreichen die Vielseitigkeit.

Um den Einbau eines Kindersitzes oder das Einsteigen in den Fond zu erleichtern, hat Nissan beim X-Trail am Zugang zur zweiten Sitzreihe gefeilt: Die hinteren Türen lassen sich nun fast im 90-Grad-Winkel öffnen.

Die zweite Sitzreihe lässt sich im Verhältnis 40:20:40 umklappen. Die Durchladeluke in der Mitte ermöglicht den Transport längerer Gegenstände wie beispielsweise Skier, ohne die Sitze umklappen zu müssen. Die Sitze lassen sich auch nach vorne verschieben, um den Kofferraum zu vergrößern oder bei Siebensitzern den Zugang zur dritten Sitzreihe zu vereinfachen. Der äußere Sitz lässt sich dabei mit einem einfachen Handgriff nach vorne klappen.

Die Fondpassagiere regeln vieles selbst

Die Fondpassagiere kommen in den Genuss eigener Bedienelemente, etwa für Heizung und Klimaanlage. Zusätzliche USB-Anschlüsse – sowohl Typ A als auch Typ C – sichern die Stromversorgung für elektronische Geräte in zweiter Reihe. Eltern von Babys und Kleinkindern wissen auch die in die hinteren Türen integrierten Sonnenschutzrollos zu schätzen, die sich mit einer Hand bedienen lassen.

Auf Wunsch ist der neue X-Trail mit einer dritten Sitzreihe erhältlich. Die Einzelsitze, die umgeklappt im Boden verschwinden, bieten ausreichend Platz für Passagiere mit einer Körpergröße von bis zu 1,60 Meter. Für eine angenehme Fahrt können die Insassen in Reihe drei ihre Füße unter die Vordersitze schieben. Wenn die beiden hinteren Sitze nicht benutzt werden, gehört der X-Trail mit einem Kofferraumvolumen von insgesamt 585 Litern beim Fünfsitzer zu den Spitzenreitern seiner Klasse – auch dank eines Zuwachses von 20 Litern sowie der klassenbesten Länge und Breite zwischen den Radkästen. Die Verbesserungen im Kofferraum vereinfachen das Beladen und die Aufbewahrung kleinerer Gegenstände. Das modulare Konzept mit insgesamt 16 verschiedenen Layouts garantiert optimale Raumnutzung.

Eine elektrisch öffnende Heckklappe gibt den Weg in den Kofferraum frei. In der fünfsitzigen Version schafft das modulare Verstausystem Flexi-Board Ordnung. Neu geformte Ablagen, strapazierfähiges Material und abwischbarer Kunststoff kommen im Ladeabteil zum Einsatz.

Neben einem Infotainment-System auf neuestem Stand wartet die Neuauflage unter anderem mit einer Smartphone-Integration per Android Auto sowie kabellos per Apple CarPlay, einem WLAN-Hotspot für bis zu sieben Endgeräte sowie den NissanConnect-Services auf. Mit der Smartphone-App lassen sich viele Funktionen bereits aus der Ferne steuern und kontrollieren.

Der Fahrer kann das Layout der Instrumentenanzeige mit einem Drehschalter am Lenkrad einfach verändern.
Foto: Hans-Henning Kiefer

Hochauflösende Bedienelemente

Als zentrales Bedienelement dient das hochauflösende, 12,3 Zoll große NissanConnect-Display, das Navigation, Unterhaltung und Fahrzeugeinstellungen steuert. Daneben liefert ein neuer, hochauflösender 12,3-Zoll-TFT-Multi-Informationsbildschirm verschiedene Inhalte. Der Fahrer kann zudem das Layout der Instrumentenanzeige an seine persönlichen Vorlieben anpassen, ein Drehschalter am Lenkrad steuert die Anzeigen.

Komplettiert werden die Anzeigen von einem Head-up-Display mit 10,8 Zoll Bildschirmdiagonale. Es projiziert die wichtigsten Navigations-, Fahrerassistenz- und Straßeninformationen direkt auf die Windschutzscheibe und damit ins natürliche Blickfeld des Fahrers.

Viele Funktionen lassen sich auch per Sprachbefehl steuern. Dank Home-to-Car-Funktion ist der X-Trail darüber hinaus mit Google Assistant und Amazon Alexa kompatibel: So kann der Fahrer beispielsweise Ziele an das Navigationssystem senden. Über die Smartphone-App NissanConnect- Services sind viele Funktionen wie das Ein- und Ausschalten der Fahrzeugbeleuchtung und die Ver- und Entriegelung der Türen auch aus der Ferne möglich. Der Fahrer kann zudem intelligente Warnmeldungen einrichten: Verlässt das Fahrzeug einen vordefinierten Geschwindigkeitsbereich oder Standort, schickt die App umgehend eine Benachrichtigung an den Nutzer.

Wenn der Fahrer die Navigation seines Handys nicht nutzt, kann er unterwegs auf 3D Maps & Live Traffic zugreifen, das fortschrittliche Navigationsfunktionen wie Over-the-Air-Kartenaktualisierungen, Echtzeit-Verkehrsinformationen, Google Street View und eine Anzeige der aktuellen Kraftstoffpreise enthält. Eine Tür-zu-Tür-Navigation ist ebenfalls über die App verfügbar – einschließlich einer „My Car“-Standortsuche.

Außerdem fährt der neue X-Trail mit der neuesten Generation des Assistenzsystems ProPILOT Assist vor, das beispielsweise Verkehrsschilder erkennt und in Baustellen das Tempo automatisch reduziert. Das System kann auch die Daten des Navigationssystems nutzen, um auf der Autobahn die Geschwindigkeit vor Kurven mit engem Radius anzupassen.

Assistenzsysteme sorgen für Sicherheit

Im Zusammenspiel mit dem Totwinkel-Assistenten verhindert der ProPILOT Assist mit Navi-Link durch einen Lenkimpuls den Spurwechsel, wenn sich ein Fahrzeug im toten Winkel befindet. Für zusätzliche Sicherheit sorgen weitere Assistenzsysteme wie ein Notbremsassistent mit vorausschauender Funktion und Radarsensoren.

Matrix-LED-Scheinwerfer garantieren auch beste Sicht und Sichtbarkeit bei Nacht.

Auf passiver Seite kommt im X-Trail ein Mittelairbag zum Einsatz: Zwischen den Vordersitzen platziert, entfaltet er sich bei einem Seitenaufprall in Sekundenbruchteilen und verhindert so einen Zusammenstoß der Insassen in der ersten Sitzreihe. Komplettiert wird die Ausstattung von Fahrer-, Beifahrer-, Seiten- und Vorhang-Airbags.