Von Lothar Jungmann
Auf diese Erfolgsserie wäre so mancher Fußballclub neidisch: Zum siebten Mal in Folge hat die Modellfamilie Abarth 595/695 einen Titel beim Wettbewerb „Best Cars“ geholt. Die Leser von „auto motor und sport“ wählten den kompakten Sportwagen mit dem berühmten Skorpion im Wappen erneut zum Sieger in der Import-Wertung der Kategorie „Mini Cars“. Der bis zu 132 kW (180 PS) starke Abarth 595/695 setzte sich mit einem Stimmenanteil von 26,1 Prozent gegen die Mitbewerber durch. Wir fuhren den 695 Esseesse mit 180 PS und Allrad-Antrieb.
„Bereits in den 1960er Jahren machten die historischen Modelle Abarth 595 und Abarth 695 in dieser Klasse unerreichten Fahrspaß erstmals einem breiten Kundenkreis zugänglich. Heute erreicht die aktuelle Baureihe exakt dasselbe Ziel. Wir sind sehr stolz auf die seit 2016 ungebrochene Siegesserie im Wettbewerb Best Cars,“ so schwärmt Roberto Debortoli, Manager bei Fiat/Abarth.
So bietet aktuell der Abarth 695 Esseesse unter anderem die Motorhaube aus Aluminium, einen manuell verstellbaren Dachspoiler und den unverwechselbaren Sound einer Sport-Auspuffanlage mit Endstücken aus Titan. Mit 132 kW (180 PS) Leistung beschleunigt der Abarth 695 Esseesse in 6,7 Sekunden auf Tempo 100 und erreicht eine Höchstgeschwindigkeit von 225 km/h. Schon der Name Abarth 695 Esseessee betört die Kenner, denn er ist tief in der Geschichte der Marke verwurzelt. Er bezieht sich unmittelbar auf die Anfänge von Abarth und auf die erfolgreichen Tuning-Kits der 1960er Jahre und steht für Performance und Speed und dynamisches Handling im Zeichen des Skorpions. .
Die Geschichte des Abarth Esseesse
Die Ingenieure und Designer im Hause Abarth ließen sich bei ihrer Entwicklung von einem legendären 1964er Modell inspirieren: dem unter dem Namen 695 Esseesse getunten „Cinquino“. Dessen Hubraum wurde seinerzeit auf 690 Kubikzentimeter angehoben, so dass die Leistung auf 28 kW (38 PS) stieg. Ein Top Speed von 140 km/h war möglich. Das sportliche Stadtauto wurde so konzipiert, dass es im Alltag die beste Performance erreichte, ohne an Zuverlässigkeit einzubüßen. Darüber hinaus zeichnete sich der „giftige kleine Skorpion“ durch seine markanten Plaketten mit dem Monogramm „SS“ in Großbuchstaben auf der Motorhaube und „esseesse“ in Kleinbuchstaben auf dem Armaturenbrett aus. Fans italienischer Sportlichkeit liebten das Fahrzeug und machten es auf Anhieb zum Erfolg.
Bei der Entwicklung des Abarth 695 Esseesse war es das Ziel, das Handling und die Leistungsentfaltung speziell beim Beschleunigen weiter zu verbessern. Die Ingenieure strebten daher eine Gewichtsreduzierung sowie eine andere Balance an und richteten ihr Augenmerk daher besonders auf die Aerodynamik. Die doppelt gewölbte Aluminium-Motorhaube wertet den 695 Esseesse daher nicht nur unter ästhetischen Gesichtspunkten auf, sie reduziert auch das Gewicht des Bauteils um etwa 25 Prozent. Das Gesamtgewicht des Autos reduziert sich auf diese Weise im Vergleich zum leichten Abarth 595 Competizione um circa zehn Kilogramm. Zu dieser Innovation passt auch der „Spoiler ad Assetto Variabile“ im Heck. Diese Elemente zeichnen sich durch ihren extravaganten Stil aus, sie verbessern aber auch die Leistungsentfaltung. Ein Beispiel: Auf der Viertelmeile (402 Meter) erreicht der 695 Esseesse die Ziellinie eine Zehntelsekunde früher als der dynamische Abarth Competizione.
Bei voller Neigung (60 Grad) und einer Geschwindigkeit von 200 km/h sorgt der von 0 bis 60 Grad einstellbare „Spoiler ad Assetto Variabile“ für eine Erhöhung der aerodynamischen Belastung von bis zu 42 kg – und damit für eine verbesserte Kurvenstabilität sowie mehr Agilität in allen Bereichen. In Kombination mit der Aluminium-Motorhaube werden aber nicht nur Kilos eingespart, Abarth erreicht auch eine optimale Verteilung des Gewichts. Das ermöglicht höhere Kurvengeschwindigkeiten und noch bessere Beschleunigungswerte. Deshalb ist der 695 Esseesse tatsächlich der Schnellste in der Modellpalette der Marke.
Nimmt man in den sportlichen Sitzen Platz, fallen die ästhetischen Merkmale des Interieurs mit einer Reihe von Elementen sofort auf. Diese Features verbinden Vergangenheit und Gegenwart und sorgen dafür, dass der 695 Esseesse zu einem exklusiven Fahrzeug wird – etwa durch die weißen Details am vorderen und hinteren Spoiler, die Spiegelkappen, die Seitenaufkleber, das „695“-Logo an der Flanke, das „695 Esseesse“-Emblem am Heck.
Ebenfalls weiß zeigen sich die 17-Zoll-Felgen, aber ihre Nabendeckel sind rot, wie auch die Brembo-Bremssättel. Hervorzuheben sind der Tankdeckel aus Aluminium und die beiden Auspuff-Endrohre aus Titan. Letztere vermitteln sowohl auf der Straße als auch auf der Rennstrecke pure Emotionen und Fahrspaß.
Exklusives Interieur
Dank hochwertiger Materialien und echter Handwerkskunst zeigt sich der Abarth 695 Esseesse auch im Innenraum besonders. Die Sitze tragen den Schriftzug „One of 695“ auf der Kopfstütze. Tatsächlich passen auch die beiden Karosseriefarben Campovolo Grau und Scorpione Schwarz perfekt zum sportiv-bequemen Sabelt-Gestühl: Der jeweilige Farbton wird von den Nähten aufgegriffen, während die Sitzschalen – natürlich – weiß und die Sicherheitsgurte rot sind. Die Individualisierung setzt sich auch auf der Alcantara-Armaturenbrettblende fort, wo rechts unten der Schriftzug „695 esseesse“ hervorsticht und Racing-Spirit verströmt. Carbon-Elemente wie Schaltknauf, Pedale und Lenkradeinsätze dürfen bei diesem Sportwagen nicht fehlen.
Technischen Daten
Der Abarth 695 Esseesse ist mit dem 1.4 T-Jet-Motor ausgestattet, der 132 kW (180 PS) leistet. Sein maximales Drehmoment von 250 Newtonmeter (Nm) entfaltet er bereits bei 3.000 U/min, der Top Speed liegt – bei Spoilereinstellung 0 Grad – bei 225 km/h. Die Beschleunigungswerte: Von 0 auf 100 km/h sprintet das Auto in nur 6,7 Sekunden, die Viertelmeile (402 Meter) schafft es aus dem Stand in 15,1 Sekunden.
Wir ermittelten einen Verbrauch (je nach Fahrweise) von 7,5 bis 8,8 Liter je 100 km.
CO2-Emissionen: 160 g/km (kombiniert)
CO2-Effizienz-Klasse: Euro 6
Basispreis Testwagen: 34 490 Euro
Endpreis mit Sonderausstattungen: 38 440 Euro