Dauerbrenner wird erstmals elektrifiziert

Von Sascha Valentin

Der neue Astra besticht durch eine dynamische, mitunter kantige Linienführung und Bi-Color-Design. Foto: Sascha Valentin

Wenn ein Unternehmen bereits seit 160 Jahren besteht und mehr als die Hälfte dieser Zeit erfolgreich ein bestimmtes Modell produziert, kann man bei diesem zu Recht von einem Dauerbrenner sprechen. Genau das trifft auf Opel und seinen Astra zu, der nun bereits in die elfte Generation geht. Freilich gilt das nur, wenn man den Kadett als direkten Vorgänger des Astra mit einbezieht – am Erfolg des Modells ändert das aber nichts. Und der dürfte mit der neuen Auflage der Kompaktklasse keineswegs gebrochen werden, hat Opel doch nicht nur kräftig an der Optik gefeilt, sondern seine Ingenieure auch tief in die Technik-Trickkiste greifen lassen.

Vor allem am neu gestalteten Heck fallen die spitzen Winkel als Zeichen de Sportlichkeit des Wagens auf. Foto: Sascha Valentin

So rollt der Astra beispielsweise erstmals in seiner Geschichte nicht nur benzin- und dieselgetrieben, sondern auch elektrifiziert vom Band – wenn auch zunächst nur als Plug-in-Hybrid. Der vollelektrische Antrieb soll aber im kommenden Jahr folgen. Doch auch der Teilzeitstromer weiß zu überzeugen. Knappe 60 Kilometer soll er laut Werksangaben ohne einen Tropfen Treibstoff zurücklegen können, wobei der tatsächliche Wert freilich vom Fahrstil abhängt. Wichtig ist allerdings, dass der E-Motor den Astra bis zur einer Geschwindigkeit von 130 km/h antreibt und damit manch andere Vertreter überflügelt.

Auch die Fahrdynamik entspricht dem optischen Eindruck, den der Hybrid-Astra vermittelt: Ohne Murren zieht die 180 PS-Automatik den Wagen nach vorne, der dank seines tiefen Schwerpunkts auch in zackigen Kurven erstaunlich sicher auf der Straße klebt. Die gestreckte Form und zahlreiche spitze Winkel in der Linienführung sowie das farblich abgehobene Dach unterstreichen diesen dynamischen Anspruch. Damit kombiniert der Astra geschickt Fahrspaß mit Komfort und Alltagstauglichkeit.

Intelli-Lux macht fahren im Dunkeln sicherer

Herzstück im Cockpit ist das Pure-Panel, das aus zwei 10-Zoll-Displays besteht. Foto: Sascha Valentin

Aber auch die Gimmicks im Innenraum können sich sehen lassen. Da ist zum Beispiel das Intelli-Air-System, bei dem ein Sensor die Qualität der Außenluft erkennt und dank Filter stets für ein angenehmes und allergiefreies Raumklima sorgen soll. Oder auch das Pure-Panel, mit seinen beiden 10-Zoll-Displays, die das Cockpit beherrschen. Über sie lassen sich recht intuitiv alle Funktionen des Wagens erreichen, wobei es erfreulicherweise für die häufigsten Einstellungen noch die guten, alten haptischen Knöpfe gibt.

Als weitere Aufwertung spendiert Opel dem Astra in der neuen Version auch das aus dem Insigna bekannte Lichtsystem Intelli-Lux. Pro Scheinwerfer sorgen dabei 84 LED-Elemente für eine präzise und leistungsstarke Ausleuchtung der Straße, ohne dabei den entgegen kommenden Verkehr zu blenden.

Sobald das Auto die Stadtgrenzen passiert, springen die Matrix-Scheinwerfer in den Fernlichtmodus und variieren Länge und Verteilung des Lichtkegels automatisch je nach Verkehrssituation – egal ob auf der Autobahn, der Landstraße oder in Kurven. Keine Frage: Intelli-Lux macht das Fahren bei Dunkelheit angenehmer und sicherer. Mit 4,37 Meter ist der neue Astra genauso lang wie sein Vorgänger. Der Kofferraum büßt beim Plug-in freilich ein wenig gegenüber den herkömmlichen Antrieben ein: Hier stehen mit 352 Litern rund 70 Liter weniger zur Verfügung.

Dafür punktet der Astra in der Plug-in-Variante durchaus mit seinem Preis. Der liegt in der Basisausstattung bei 35 800 Euro. Rechnet man die Umweltprämie ab, kommt man auf einen Preis von 28 600 Euro, und der liegt tatsächlich unter dem für den Diesel-Astra. Der neue Astra soll im Frühjahr auf den Markt kommen.