Fahrbericht Fiat 500e: Das Kultauto steht jetzt komplett unter Strom

Von Lothar Jungmann

Fiat bietet mit dem 500e eine komplette Neuentwicklung als Elektrofahrzeug, aber die die knuffige Form hat er behalten.
Foto: Lothar Jungmann

Das italienische Kultauto steht jetzt auch unter Strom: Fiat bietet mit dem 500e eine komplette Neuentwicklung als Elektrofahrzeug an. Mit bis zu 320 Kilometern Reichweite (42 kW/h-Batterie) ist die Basisversion ab 23 560 Euro zu haben. Wir fuhren die leistungsstärkere Version mit 87 kW (118 PS). Bei der kleineren Ausführung leistet die Batterie 23,8 kW/h. Sie soll laut Fiat eine Reichweite von 180 Kilometern schaffen.

Der neue Kleine steht auf einer eigenen Plattform und hat mit seinem mittlerweile 13 Jahre alten, benzin-angetriebenen Namensvetter mit Hybrid nur die knuffige Optik gemein – allerdings in modernisierter Form. Der „alte“ 500er bleibt aber im Programm. Fiat spricht daher von der dritten Generation. Gewachsen ist sie in der Länge auf 3,63 Meter (plus 6,1 Zentimeter), in der Breite auf 1,68 Meter (plus 5,6 Zentimeter) und in der Höhe auf 1,53 Meter (plus 2,9 Zentimeter).

Der 500e ist das ideale Stadtauto mit moderner Ausstattung und viel Komfort. Foto: Lothar Jungmann

Damit ist der Fiat 500e natürlich ein ideales Stadtauto. Beim Einsteigen wirkt das Cockpit modern, die Materialien sind hochwertig. Das Touchscreen ist mit 10,25 Zoll groß genug, und die wichtigsten Knöpfe sind am Armaturenbrett leicht zu erreichen. Es gibt innen keine Türgriffe mehr. In der Griffmulde sind Tasten versteckt, mit denen sich die Türen per Knopfdruck öffnen.

Was den 500e besonders attraktiv im Kleinwagensegment macht: Er bietet derzeit den stärksten Akku und damit die beste Reichweite. Der Grund ist die Batterie mit 42 kW/h Kapazität, von der netto 37,3 kW/h nutzbar sind. Damit soll eine Reichweite zwischen 298 und 320 Kilometern, gemessen nach dem realitätsnahen WLTP-Zyklus, möglich sein.

Der neue Kleine aus Italien bietet Fahrer und Beifahrer viel Bein- und Kopffreiheit. Foto: Lothar Jungmann

Das Fahrverhalten ist sehr gut. Der durch den 300 Kilogramm schweren Akku tiefliegende Schwerpunkt lässt kaum Karosserieneigungen zu. Die Lenkung ist gefühlvoll, die Bremsen sind komfortabel und vor allem leistungsstark.

Drei Fahrmodi besitzt der 500e. So legt die Einstellung „Sherpa“ alle energieintensiven Verbraucher lahm und begrenzt das Höchsttempo auf 80 km/h. Dadurch könnte mit dem letzten Strom noch die Fahrt bis zur nächsten Ladestation geschafft werden.

Serienmäßig besitzt der 500e eine Schnellladefunktion durch einen CCS-Stecker. An der Schnellladesäule soll die große Batterie im Kleinen in 35 Minuten bis zu 80 Prozent aufgeladen sein. Bei Wechselstromsäulen dauert einen Voll-Ladung vier Stunden und 15 Minuten. An der Haushaltssteckdose ermittelten wir 15 Stunden und sieben Minuten.

Der 500e besitzt eine ganze Reihe von nützlichen und sicherheitsrelevanten Assistenzsystemen wie Müdigkeitswarner und Tempolimiterkennung.

Fazit:

Der Fiat 500e ist ein attraktives Angebot im Segment der „Autozwerge“. Und ein echter Hingucker ist er allemal.

Daten und Technik

Fiat 500e
Länge/Breite/Höhe: 3,63 m/1,68 m/1,50 m
Radstand: 2,32 m
Motor: E-Motor
Leistung: 87 kW/118 PS bei 5500 U/min
Max. Drehmoment: 220 Nm
Batterie: Hochvolt-Lithiumionenbatterie, 42 kW/h
Höchstgeschwindigkeit: 150 km/h
Beschleunigung: 0-100 km/h 9,0 Sek.
Elektr. Reichweite: 320 km

WLTP-Durchschnittsverbrauch: 14,3 kW/h

Testverbrauch: 14,5 kW/h

Effizienzklasse: A+

CO2-Emissionen: 0 g/km

Leergewicht/Zuladung: min. 1414 kg/max. 360 kg

Kofferraumvolumen: 185 bis 550 Liter

Garantie: acht Jahre/160 000 km auf die Batterie

Basispreis: 29 560 Euro