Von Lothar Jungmann
„Der Mitsubishi L200 verkörpert wie kein zweites Modell den Traum von grenzenloser Freiheit. Ob für Beruf, Familie oder Freizeit, der Pick-up ist der ideale Begleiter für nahezu jede Herausforderung – und das seit mittlerweile über 40 Jahren“, sagte Jörg Machalitzky, Manager bei Mitusbishi Deutschland bei der Präsentation der sechsten Generation in der Nähe von Berlin.. Und weiter: „Eine hohe Ladekapazität auf der Pritsche und am Haken der zugkräftigen Anhängevorrichtung trifft seit jeher auf außergewöhnliche Geländetauglichkeit, moderne Motoren und von Pkw bekannte Eigenschaften wie viel Komfort und fortschrittliche Assistenzsysteme.“
Schon im September 1978 steigt Mitsubishi Motors ins Segment der Ein-Tonnen-Pick-ups ein: Bereits die Modellbezeichnung „Forte“, wie der L200 auf dem Heimatmarkt in Japan genannt wird, gibt einen Hinweis auf den „starken“ (italienisch: „forte“) Charakter des Fahrzeugs. Vor der Serienproduktion müssen die Prototypen rigorose Härtetests in Nordamerika, Thailand und Saudi-Arabien bestehen, um sicherzustellen, dass sie langfristig selbst widrigsten Bedingungen standhalten können.
Optisch ist die Verwandtschaft mit der kompakten Limousine Galant unverkennbar: Der L200 – so einer seiner offiziellen Namen im Export – fährt mit langer Motorhaube, einem zum damaligen Zeitpunkt erstmals bei Nutzfahrzeugen verwendeten Frontspoiler und vier runden Scheinwerfern vor. Der 2,78 Meter lange Radstand sorgt nicht nur für ausgezeichnete Platzverhältnisse in der Einzelkabine und auf der Pritsche, sondern garantiert auch eine hervorragende Fahrstabilität.
Auch das für dieses Fahrzeugsegment anspruchsvolle Fahrwerk mit Scheibenbremsen und Doppelquerlenkern an den Schraubenfedern vorn sowie einer Starrachse mit Blattfedern hinten sucht seinesgleichen. Durchdacht platzierte Dämmmaterialien und der Einsatz einer zweiteiligen Antriebswelle reduzieren die Geräuschentwicklung im Innenraum – und zeigen früh den Mitsubishi Anspruch, nicht nur die gewerbliche Klientel zufriedenzustellen, sondern auch Alltagsfahrten etwa zur Schule oder zur Arbeitsstätte möglichst angenehm zu gestalten.
Für den Vortrieb des L200 stehen in der ersten Modellgeneration je nach Markt unterschiedliche Benziner sowie ein 2.3 Liter Dieselmotor zur Wahl. Basierend auf seiner langjährigen Erfahrung im Bau von Geländewagen, nutzt Mitsubishi zudem ein neu entwickeltes Verteilergetriebe mit einer direkt angebundenen Zahnkette. Es reduziert Geräusche und Leistungsverluste und ermöglicht zugleich hohe Geschwindigkeiten auf befestigten Straßen. Von der ersten Modellgeneration werden rund 657.000 Fahrzeuge im japanischen Stammwerk Ohe und teilweise im thailändischen Werk Laem Chabang produziert.
Die Ablösung erfolgt 1986 durch die zweite Modellgeneration, die knapp 1,15 Millionen Mal vom Band läuft. Verpackt in frisches Design mit neuem Kühlergrill, wird der komplett eigenständig entwickelte L200 erstmals in drei Karosserievarianten angeboten: mit zweitüriger Einzelkabine wahlweise als Kurz- oder Langversion, mit verlängerter Club Cab sowie als Doppelkabine. Diese Vielfalt, die sich auch in der Motoren- und Antriebspalette sowie in den teils neuen Modellbezeichnungen wie Strada (Japan), Mighty Max (Nordamerika) und Triton (Australien) widerspiegelt, legt den Grundstein für eine weltweite Expansion.
1993 kommt der auf dem Pajero basierende L200 erstmals nach Deutschland – mit Doppelkabine und 2.5 Liter Turbodiesel. Schon im November 1995 läuft die dritte Modellgeneration an: Um den Kundenbedürfnissen gerecht zu werden, die den Pick-up verstärkt als Pkw-Alternative nutzen, präsentiert sich der Mitsubishi L200 innen wie außen grundlegend erneuert. Das Interieur des geräumigen Fünfsitzers erinnert mit ausgeformten Türverkleidungen und bequemen Polstern an eine klassische Limousine, was auch hochwertige Ausstattungsdetails wie ein Seitenairbag an der Fahrerseite, elektrische Fensterheber und das in einigen Ausstattungslinien verfügbare ABS unterstreichen. Die Kraft des neuen 2.5 Liter Turbodiesels mit Ladeluftkühlung passt das „Easy Select 4WD“-System an die Fahrbahnoberfläche an, sodass das Fahrzeug sicher und effizient unterwegs ist. Freilauf-Differential vorn und Hybrid-Sperrdifferential hinten tragen zur hohen Fahrstabilität bei.
Die Neuauflage des in drei Karosserievarianten erhältlichen L200 kombiniert ein sportlich-elegantes Exterieur mit dem großzügigsten Platzangebot seiner Klasse sowie einem Fahrwerk und einer Innenausstattung, die jedem Pkw ebenbürtig sind. Ein neu entwickelter Dieselmotor mit Common-Rail-Direkteinspritzung ermöglicht höhere Leistungen bei weniger Verbrauch, Emissionen und Geräuschentwicklung. Als Antriebsvarianten stehen 2WD- und 4WD-Systeme („Super Select 4WD“ und „Easy Select 4WD“) zur Wahl. Daneben erzielt die neu konstruierte Karosserie Bestwerte in Crashtests.
Fünfte Modellgeneration: Gezielt verfeinert
In der fünften Modellgeneration 2014 verfeinert Mitsubishi das Konzept weiter: Verbesserte Einsatzfähigkeit und Haltbarkeit im gewerblichen Bereich, ein Gefühl von Sportlichkeit und Fahrspaß sowie Komfort für alle Passagiere kennzeichnen die Neuauflage des Mitsubishi L200. Zu Einzel- und Doppelkabine gesellt sich die doppeltürige Club-Variante. Anstelle eines jeweils 2.5 Liter großen Dieselmotors oder Benziners kommt in Deutschland ein neu entwickelter 2.4 Liter Turbodiesel in unterschiedlichen Leistungsstufen zum Einsatz, der Verbrauch und CO2-Emissionen weiter senkt. Als Alternative zum Sechsgang-Schaltgetriebe steht eine komfortable Fünfgang-Automatik zur Wahl. Wer die 2WD-Version statt Allradantrieb wählt, kann zudem erstmals ein „High Rider“-Modell ordern, das genauso viel Bodenfreiheit bietet wie die Allradfahrzeuge – perfekt für Ausflüge in rauem Gelände.
Der in Thailand produzierte L200 ist mit Einzelkabine (Club Cab) ab 29.690 Euro mit einem 150 PS starken 2.2 Diesel erhältlicj. Mit Doppelkabine: (gleicher Motor) ab 31.490 Euro erhältlich. Zur Einführung gibt es eine Introedition mit 4.000 Euro Rabatt.
Fotos (2): Lothar Dönges/(2): Mitsubishi