Auf der Suche
nach dem
ultimativen
Umweltauto
Von Sascha Valentin
Toyota hat sich ein ehrgeiziges Ziel gesetzt: Bis zum Jahr 2050 will der Hersteller den CO2-Ausstoß aller seiner Modelle weltweit um 90 Prozent gegenüber den Werten von 2010 senken.Auf der Suche nach dem ultimativen Umweltauto haben die Japaner mit der zweiten Modellgeneration ihres Prius Plug-In-Hybriden einen weiteren Schritt in die richtige Richtung getan. Das belegt auch die jüngste Auszeichnung zum „World Green Car 2017“, mit der der Prius Plug-In zum umweltfreundlichsten Auto der Welt gekürt wurde. Im Finale setzte sich der Prius bei der 75-köpfigen Jury sogar gegen das Tesla Model X durch.
Verantwortlich für den Erfolg ist der Einsatz verschiedener neuer und weiterentwickelter Technologien, die das Plug-In-Modell nicht nur effizienter, sondern auch alltagstauglicher machen. Dabei kommen gleich zwei technische Weltpremieren zum Einsatz: Ein großes Solar-Panel auf dem Dach sowie eine Wärmepumpe, die den Innenraum je nach Bedarf aufwärmt oder kühlt. Durch das Solardach wird eine separate Batterie gespeist, die die Reichweite des Fahrzeugs im Elektrobetrieb um täglich bis zu fünf Kilometer erhöhen kann. Das mag nach keinem großen Sprung klingen, bedeutet aber umgerechnet auf das Jahr eine Fahrleistung von rund 1000 Kilometern gänzlich ohne CO2-Ausstoß. Die Extrabatterie wird allerdings nur während des Parkens geladen. Während der Fahrt versorgt das Solarsystem hingegen die normale Autobatterie und entlastet dadurch das Bordspannung-Netz, was letztlich wiederum dem Verbrauch zugute kommt.
Dank vergrößerter Lithium-Ionen-Batterie ist es den Japanern außerdem gelungen, die Reichweite des rein elektrischen Fahrmodus zu erhöhen. Sie liegt nun immerhin bei 50 Kilometern – und das bei Temperaturen von bis zu -20 Grad.
Dass die Optimierung des Verbrauchs keineswegs zu Lasten der Dynamik des Fahrzeugs geht, zeigt eine weitere Neuerung: Das erstmals eingesetzte Toyota Dual Motor Drive System sorgt dafür, dass der Prius Plug-In bis zu einer Geschwindigkeit von 135 km/h im Elektromodus fahren kann.
All das schlägt sich in einem Spitzenwert beim Verbrauch nieder. Bei einer Systemleistung von 122 PS verbraucht der Prius im Normzyklus gerade einmal einen Liter Kraftstoff und 7,2 kWh Strom je 100 Kilometer, was einem CO2-Ausstoß von 22 g/km entspricht.
Die neue Technologie hat natürlich einen stolzen Preis. Der liegt in der Einstiegsvariante Comfort für den Prius Plug-In bei 37 550 Euro. Die Variante mit dem Solar-Dach kostet bereits 39 600 Euro, und für die höchste Ausstattungslinie Executive werden 40 650 Euro fällig.
Da stellt sich schnell die Frage, für wen sich ein Hybrid- oder Elektro-Fahrzeug überhaupt lohnt? Dabei gilt generell, dass, je höher der Anteil an Fahrten in der Stadt ist, desto sinnvoller und günstiger ist ein Hybrid-Fahrzeug in der Unterhaltung. Wer hingegen öfters Autobahn fährt, für den lohnt sich ein Hybrid-Fahrzeug weniger.
Fotos (2): Sascha Valentin