Im Herbst kommt
viersitzige Limousine
Mirai mit Brennstoffzelle
Von Lothar Jungmann
Während in Japan bereits der erste Toyota Mirai ausgeliefert wurde, informierte Toyota Deutschland in München im Rahmen eines Workshops über dieses erste Serienfahrzeug mit Brennstoffzellen-Technik. Im Herbst kommt diese Antriebsversion mit erneuerbarer Energie auch nach Europa. Aber bereits jetzt erfreut sich der wasserstoffbetriebene Mirai einer so großen Beliebtheit, die selbst Toyota in diesem Ausmaß nicht erwartet hatte. Es seien bereits über 1500 Bestellungen eingegangen. Der viersitzige Mirai ist eine elegante Mittelklasse-Limousine, mit allem Komfort, der zurzeit in Automobilen verbaut wird. Sein Aggregat lesitet 113 kw(150 PS) und hat ein Leergewicht von 1850 Kilo. Es wird ihn nur in Vollausstattung geben. Er wird voraussichtlich 78 580 Euro kosten.
Bereits wenige Wochen nach Produktionsstart wurde bereits angekündigt, die Jahresproduktion von zzunächst 700 Einheiten auf 3.700 Fahrzeuge im Jahr 2017 zu erhöhen. „Wie viele davon nach Deutschland kommen werden, wissen wir allerdings im Moment noch nicht“, sagte Dirk Breuer, Direktor Technik bei Toyota Deutschland in München. Breuer stellte in seinem Vortrag außerdem heraus, dass Toyota dem Brennstoffzellen-Fahrzeug im Vergleich zu betterieelektrisch betriebenen Fahrzeugen die besseren Zukunfstchancen einräumt. Dafür sprechen so praktokable Gründe wie zum Beispiel die größere Reichweite pro Tankfüllung beziehungsweise Batterieladung und die kürzere Tank- oder Aufladezeit.. Aber auch die Kosten sind ein wichtiger Faktor. Denn mit der notwendigen Vergrößerung der Reichweite von batterieelektrischen Autos steigen auch deren Kosten erheblich.
Denn Brennstoffzellenantrieb des Toyota Mirai steht außerdem in direkter Verbindung mit den Antriebssystemeen der weltweit erfolgreichen Toyota und Lexus Hybridfahrzeugen. Warum? IBM Grunde handelt es sich bei dem Mirai um ein Hybridauto, bei dem Verbrennungsmotor und Benzintank durch Brennstoffzelle und Wasserstofftank ersetzt wurden. Die Toyotaexpertern, wie Dirk Breuer, verwiesen inDiesem Zusammenhang auch auf den langen Atem, der für eine erfolgreichen Einführung und Etablierung neuer Technologien erforderlich sei. So wurde der 1997 eingeführte erste Toyota Prius zunächst ebenfalls nur in geringen Stückzahlen produziert und verkauft. Heute setzt das Unternehmen pro Jahr weltweit mehr als eine Million Hybridfahrzeuge ab und erreicht in einigen Modellreihen bereits einen Hybridanteil von bis zu 50 Prozent.
„Eine große Herausforderung bei einer Etablierung des Brennstoffzellen-Antriebs ist der Auf- und Ausbau einer Tankstellen-Infrastruktur zur Versorgung mit Wasserstoff, Jessica Becker, Sprecherin der „Nationalen Organisation Wasserstoff- und Brennstoffzellen-Technologie“, informierte über die aktuellen Pläne aus Wissenschaft, Industrie und Politik. Dass Wasserstoff in einem umweltfreundlichen Energiekonzept der Zukunft nicht nur als Energieträger für Mobilität eine wichtige Rolle Spielt, sondern auch als Speichermedium für Strom aus erneuerbaren Energien, erläuterte Werner Diwald von Performing Energy, dem „Bündnis für Windwasserstoff“, in dem sich zahlreiche namhaften Unternehmen, Verbände und Institute engagieren.
Weitere Erfahrungen sammelt Toyota derzeit beim Ausbau des Tankstellennetzes für Brennstoffzellen-Fahrzeuge in Japan. Hierfür werden mit der Regierung verschiedene Initiativen und Maßnahmen geprüft, unter anderem könnten sich die Hersteller an den Betriebskosten für Wasserstoff-Tankstellen beteiligen. Ziel ist es, die Popularität der Brennstoffzellenfahrzeuge zu steigern. Gemeinsam wurde 2013 mit Mitsubishi das Joint Venture Nippon Charge Service gegründet, das Ladesäulen für E-Autos und Plug-in-Hybridfahrzeuge in Japan betreibt und sicherstellen soll, dass Autofahrer an jeder Station laden können.
Fotos(4): Toyota/(1) Lothar Jungmann