Neuer Kia Cee´d bietet viel Kombi fürs Geld

Deutschland-Chef

Martin van Vugt:

„Wir bauen

affengeile Autos.“

Von Lothar Jungmann

Groß, chic und mit einem angemessenen Preis präsentiert sich der neue Kia cee´d. Der neue Sportswagon (SW) aus Korea bietet nach dem ersten Eindruck viel Kombi fürs Geld. Wohl deshalb auch zeigte sich Martin van Vugt, seit gut 18 Monaten Deutschland-Chef bei Kia, bei der Pressevorstellung in München sehr selbstbewusst: „Wir bauen affengeile Autos. Kia ist da, wo Kia hin will“. Er sieht sich und seine Mannschaft sehr gut gewappnet, um in wichtigen Segmenten Mitbewerbern das Wasser abzugraben. Dazu gehört vor allem das C-Segment. Da bietet Kia, neben dem Fünftürer, jetzt auch den Kombi. Er ist ab 15.690 Euro zu haben.

Der Neue bringt alle positiven Kombi-Eigenschaften auf die Straße – darunter vor allem viel Nutzfläche, die sich hinter einer grüßen Heckklappe verbirgt. Er fasst bei umgeklappten Rückenlehnen bis zu 1.642 Liter Gepäck. Im Normalfall sind es 528 Liter. „Dann bleibt noch jede Menge Platz für fünf Passagiere,“ kündigte Martin van Vugt (unser Bild) an..

Von vorn bis zur Mitte der Karosserie gleicht der SW der Limousine mit dem gleichen sportlich-modernen Design, das ihn bereits auf den ersten Blick erheblich vom Vorgänger abhebt.

Das Design des Cee’d-Kombis stammt vom Kia-Designzentrum in Frankfurt. Dessen deutscher Chef Peter Schreyer hat die von der flachen Motorhaube stark ansteigenden Keilform, den großen, in die Flanke hineinreichenden Scheinwerfer, die mit Chrom hervorgehobenen Fenstergraphik, mit seinem Team entworfen. Schreyer hat damit ein Fahrzeug gezeichnet, das auch über die heute gängigen Merkmalen eines solchen Fahrzeugs – mit einer nach hinten abfallenden Dachlinie und schmal zulaufenden Fenstern – verfügt.nicht übertrieben.

Auch innen macht der neue Cee´d SW einen großen Sprung nach vorn. Der Innenraum wirkt nachgerade hochwertig und muss sich in dieser Klasse selbst hinter deutschen Wettbewerbern nicht verstecken. Das Raumangebot für die Passagiere geht auch auf den Rücksitzen in Ordnung, der Laderaum hat klassenübliche Maße. Ein paar Zentimeter mehr für Knopf und Knie, ein fahrerorientiertes Cockpit mit Rundinstrumenten in klassischer Chronometer-Optik, davor ein mit Funktionstasten ausgestattetes, beheizbares Lederlenkrad, gut konturierte Sitze – das schafft eine Atmosphäre, die man innerhalb der vier Ausstattungslinie „Attract“, „Edition 7“, „Vision“ und „Spirit“ schlicht, sportlich oder elegant haben kann.

Aber nicht nur wegen des Laderaums und der vielen zusätzlichen Staumöglichkeiten überall im Auto müssen sich eher andere verstecken als dieser Koreaner aus Europa mit Design aus Frankfurt, Entwicklung in Rüsselsheim und Produktion im tschechischen Zilina. Im Umfeld des C-Segments tummeln sich viele. Der Wettbewerb in der Golf-Klasse ist hart. Immer wieder messen sich Neulinge am Marktführer. Schreyers Cee’d macht dabei eine gute Figur.
Der Cee’d tritt mit jeweils zwei Benzinern und Diesel an, entweder mit 1,4 oder 1,6 Litern Hubraum, alles vier genügsam. Das Leistungsspektrum reicht von 66 kW (90 PS) bis 99 kW (135 PS.). Die beiden Diesel verbrauchen im Schnitt (nach EU-Norm) 4,5 Liter auf 100 Kilometer. Die beiden Benziner werden ebenfalls mit einem identischen Durchschnittswert angegeben: 6,5 Liter.
Für den großen Benziner steht ein Direktschaltgetriebe zur Wahl, für den großen Diesel ein Wandlerautomat. Wer mit der Hand arbeiten will, kann das mit einem leichtgängigen Sechs-Gang-Getriebe tun. Beste Wahl ist sicherlich der große Diesel, der allerdings in der viel gekauften Edition 7-Variante auch schon mindestens 20.800 Euro kostet. Das Fahrwerk hat mit Leistung und Drehmoment der Motoren keinerlei Probleme, aber fehlt es ihm ein wenig an der Feinabstimmung, was sich allerdings nur auf schlechterer Wegstrecke bemerkbar macht. Die Handschalter werden auch mit Start-Stopp-Automatik angeboten, die bei den Automatik-Versionen leider fehlt.

Das Fahrwerk hat mit Leistung und Drehmoment der Motoren keinerlei Probleme, aber fehlt es ihm ein wenig an der Feinabstimmung, was sich allerdings nur auf schlechterer Wegstrecke bemerkbar macht.

Dafür gibt es eine Menge Technologien für Komfort und Sicherheit an Bord, vielfach in der Serienausstattung auch der Einstiegsvarianten für 15 600 Euro. Ab der Vision-Version gibt es sechs Airbags, aber auch eine variable Servolenkung, die man per Knopfdruck am Lenkrad verstellen kann. Außerdem gehören zum Serienumfang ESP mit Berganfahrhilfe und Gegenlenkunterstützung.

Fazit: Der neue Kia Cee´d bietet viel Kombi fürs Geld Die Grundausstattung mit elektrischen Fensterhebern vorn, Radio und Dachreling ist gut. Wer mehr PS, Direktschaltgetriebe und Ausstattung wünscht, muss über 20.000 Euro hinblättern Positiv auch die Sieben-Jahres-Garantie. Einmalig in Europa.

Fotos (5): Lothar Jungmann

Daten Kia Cee´d 1,6 GDI Sportswagon Spirit


Länge/Breite/Höhe (in m): 4,51 x 1,78 x 1,46 (inkl. integrierter Dachreling)
Motor: Vierzylinder Benziner, 1591 ccm, Direkteinspritzung
Leistung: 99 kW (135 PS) bei 6300 U/min
Max. Drehmoment: 165 Nm bei 4850 U/min
Verbrauch (nach EU-Norm): 6,5 Liter
CO2-Emissionen: 144 g/km (Euro 5)
Höchstgeschwindigkeit: 192 km/h
Beschleunigung von 0 auf 100 km/h: 10,2 Sek.
Leergewicht/Zuladung: 1348 bis 1472 kg / max. 502 kg
Max. Anhängelast: 1300 kg
Kofferraumvolumen: 528 bis 1642 Liter
Räder / Reifen: 7,0 J x 17 LM / 225/45 R 17 91V
Wendekreis: 10,3 m
Preis: ab 19.390 Euro