Ein Liter Hubraum
machen jetzt auch
den Focus
ganz schön flott
Von Lothar Jungmann
Was bereits im Fiesta bei den Fordkunden für Furore sorgte, ist jetzt auch im größeren Bruder Focus und noch diesem Jahr im neuen B-Max und ab Herbst im C-Max zu haben: das neue Ecoboost-Aggregat. Der Zwerg unter den Fordmotoren besitzt war nur einen Liter Hubraum und drei Zylinder, lässt aber mit 100 und 125 PS ganz schön die Muskeln spielen. „Ich bin überwältigt von diesem Motor – geringer Verbrauch bei hohen Fahrwerten “, erzählt uns ein Fiestafahrer, der seit einigen Wochen diesen Benzinmotor besitzt. Angenehm überrascht waren auch wir, was der Kleine im größeren und schwereren Focus leistet.
Das im Ford-Entwicklungszentrum Aachen entstandene Aggregat verbindet Turbo-Aufladung und Benzin-Direkteinspritzung. Zusammen mit dem serienmäßigen Start-Stopp-System werden gegenüber dem konventionellen 1,6 Liter großen Benziner bis zu 20 Prozent Sprit gespart. Die 100 PS-Variante mit einem Sechsgang-Getriebe hat einen Durchschnittsverbrauch von fünf Liter je 100 Kilometer (CO2: 114 g/km). Die stärkere Variante mit 125 PS kommt etwas später mit einem Fünfgang-Getriebe auf den Markt und wird einen Verbrauch von 4,8 Liter je 100 Kilometer haben (CO2: 109 g/km).
100 PS klingen nicht gerade nach viel, aber auf den ersten Testkilometern zeigt sich unser Viertürer als sportlich. Der Turbolader spricht auf den kleinsten Druck aufs Gaspedal – ohne Turboloch – an. Dabei verrichtet der kleine Motor seine Arbeit leise und elastisch. Er ermöglicht ein Dahingleiten auf der Autobahn wie agiles Beschleunigungen bei Überholmanövern. Flotte Fahrweisen sind also auch mit nur drei Zylindern im kompakten Focus möglich.
Die 100 PS-Variante wird ab 18.500 Euro und das 125 PS-Modell ab 20.700 Euro zu haben sein.
Unser Fazit: Die 150 Millionen Euro Entwicklungskosten für das neue Aggregat werden sich für Ford sicherlich lohnen, denn die Autofahrer sind bei den derzeit hohen Spritpreisen für Sparkurse zu haben, ohne Fahrkomfort und Leistung einbüßen zu wollen.