„Für die Medien war er nicht nur das Gesicht des Fiat-Konzerns in Deutschland, er war auch die Konstante. Jetzt ist Claus Witzeck im Alter von 65 Jahren überraschend gestorben“, beginnt der Nachruf gestern bei „Das Autohaus“, Zutreffender lässt sich seine Rolle für sein Unternehmen und für unsere Branche nicht beschreiben. Claus gelang es, über Konjunkturschwankungen und Managementwechsel hinweg ein gleichbleibend positives Bild seines Konzerns zu erhalten.
Claus war die Konstante. Doch er beschränkte sich nicht nur auf die Außendarstellung von Fiat und seinen Marken hierzulande. Claus Witzeck war eine Kerze, die von beiden Enden her brannte. Er leitete eben nicht nur über ein Viertel Jahrhundert die Öffentlichkeitsarbeit für einen manchmal schillernden, manchmal schlingernden Konzern, er hatte auch den Journalismus im Blick. Dafür nahm er nicht nur Anteil an der berufsständischen Arbeit der Journalistenverbände. In seinem Tagesgeschäft und in den persönlichen Beziehungen zu den Journalisten setzte er sich mehr für journalistische Qualität ein als andere sich getraut hätten. Wer jemals mit Claus Witzeck in Streit geraten war, kann davon berichten, wie wichtig er die ethischen Grundsätze des Journalismus nahm. Claus Witzeck hat in seiner Zeit die Szene mehr geprägt, als es der Größe von Fiat in Deutschland angemessen war. Als Journalist erlebte ich ihn als einen aufrichtigen, verlässlichen Gesprächspartner, der stets fair handelte und deswegen Fairness einfordern durfte. Für mich war er das Musterbeispiel für einen Journalisten, der die Seite des Schreibtischs gewechselt hatte, ohne seine Werte zu verraten. Auch deswegen wird er nicht nur mir fehlen. (Peter Schwerdtmann, aum)