Aus cee’d wird ceed

 

Das Gesicht des Ceed weist ihn eindeutig als Kia-Modell aus.

Von Lothar Dönges

Die Schreibweise des Modellnamens wurde vereinfacht und vieles in der dritten Generation verbessert: Der neue Ceed kombiniert vieles, was man von Kia auch schon aus dem Konzernbruder Hyundai i30 kennt. Der Fünftürer basiert – ebenso wie der i30 – auf der neuen K2-Plattform und steht ab dem 30. Juni beim deutschen Handel zum Verkauf parat. Die Preise beginnen bei 15 990 Euro für die 100 PS starke Basisversion und liegen damit um 1000 Euro über dem Einstiegspreis des Vorgängers. Dafür sind neben der Sieben-Jahres-Herstellergarantie bereits mit der Grundausstattung viele elektronische Helferlein bereits serienmäßig an Bord.

Beachtliche Schulter- und Beinfreiheit

Angeboten wird der Kia Ceed in fünf Ausstattungsversionen (Attract, Edition 7, Vision,

Das Gesicht des Ceed weist ihn eindeutig als Kia-Modell aus.

Spirit und Platinum). Im Vergleich zum Vorgänger ist der nach wie vor 4,31 Meter lange Koreaner in der Breite um 20 Millimeter auf 1,80 Meter gewachsen und in der Höhe um 23 Millimeter (1,45 Meter) geschrumpft. Dank des neuen Innenraumkonzepts sind die Platzverhältnisse – bei gleichem Radstand von 2,65 Meter – verbessert worden. Schulter- und Beinfreiheit im Fond sind beachtlich. Heranwachsende sind hier gut untergebracht, Erwachsene haben auch keinen Grund zur Klage. Auch das Ladevolumen konnte um 15 Liter erhöht werden. Hinter der großen Heckklappe können jetzt 395 Liter verstaut werden. Sind die Rücksitzlehnen umgeklappt verschwinden maximal 1291 Liter Gepäck im Kofferraum.

Das Cockpit ist übersichtlich gestaltet und auch wer die Bedienungsanleitung nicht sofort beim Händler studiert, kommt ohne Probleme mit diesem Auto zurecht. Zentrales Element ist ein bis zu acht Zoll großer freistehender Touchscreen-Monitor je nach Ausstattungsversion, über den viele Fahrzeugfunktionen bedient werden können. Der Qualitätseindruck ist gut und auch auf üblen Straßen hält alles klapper- und knisterfrei zusammen.

Forsches Auftreten

Äußerlich kommt der in Europa designte und in der Slowakei produzierte Ceed im Vergleich zum Vorgänger mit seiner strafferen Linienführung bedeutend forscher daher. Die Front mit der Tigernase ist wuchtiger geworden und erinnert an den Kia Stinger. Für den Vortrieb stehen zunächst drei Benziner und ein 1,6-Liter-Turbodiesel in zwei Leistungsstufen parat, die alle die Abgasnorm Euro 6d-Temp erfüllen. Auf der Benzinerseite stehen der bekannte 1,4-Liter-Motor mit 100 PS und der Ein-Liter-Dreizylinder-Turbobenziner mit 120 PS sowie ein 1,4-Liter-Vierzylinder mit 140 PS, der den 1,6-Liter-Sauger ablöst.

Kia ist stolz auf sein komplett in Europa gezeichnetes, entwickeltes und gebautes Auto im Kompakt-Segment, der auch den Namen geändert hat.

Diesel-Freunden offeriert Kia den 1,6-Liter Selbstzünder in den Leistungsstufen mit 115 beziehungsweise 136 PS, die beide mit einem SCR-Kat ausgestattet sind. Die Kraft wird mittels eines gut zu schaltenden Sechs-Gang-Getriebes auf die Vorderräder gebracht. Für Schaltfaule ist optional für den großen Diesel oder den 140 PS-Turbobenziner ab der Vision-Ausstattungslinie ein Sieben-Gang-DSG-Getriebe zum Aufpreis von 1600 Euro erhältlich.

Für erste Testfahrten stand der 140 PS starke Benziner mit Doppelkupplungsgetriebe zur Verfügung. Der agile Turbomotor erreicht sein maximales Drehmoment von 242 Newtonmetern zwischen 1500 und 3200 Umdrehungen und entwickelt eine gute Kraftentfaltung. Er bringt den frontangetriebenen Fünftürer in Verbindung mit dem präzise schaltenden DSG-Getriebe in 8,9 Sekunden von null auf Tempo 100. Der Motor ist angenehm laufruhig und in puncto Fahrverhalten hat der neue Ceed deutlich zugelegt. Bedingt durch sein besseres Fahrwerk und der steiferen Karosserie erfüllt der kompakte Kia gehobene Ansprüche. Auch die Lenkung ist im Vergleich zum Vorgänger deutlich verbessert worden und arbeitet direkter und präziser.

Bereits ab der Basisausstattung sind unter anderem LED-Tagfahrlicht,

Das Interieur des Ceed folgt in der zweiten Generation dem ergonomischen Architekturprinzip der Kia-Modelle. (Foto: Dönges)

Dämmerungssensor, Tempomat, aktiver Spurhalter, Frontkollisionwarner, Fernlichtassistent, Müdigkeitswarner und Bluetoothfreisprecher serienmäßig an Bord. In den höheren Ausstattungsstufen oder teils optional sind Features wie beispielsweise die Acht-Zoll-Navigation, ein JBL-Soundsystem, induktives Laden für Smartphones, Android Auto und Apple Carplay, klimatisierte Ledersitze sowie Querverkehrswarner oder auch ein Spurwechsel- und ein Stauassistent erhältlich.

Fotos (3): Lothar Dönges