Stylischer City-Kraxler ist
mehr als eine Ergänzung
Koreaner kündigen
Elektromotoren an
Von Lothar Dönges
Der koreanische Hyundai-Konzern ist zusammen mit der angeschlossenen Tochter Kia der fünftgrößte Automobilhersteller der Welt. Schon zur Jahrtausendwende kamen mit dem Santa Fe und später mit dem Grand Sante Fe die ersten SUVs des asiatischen Herstellers auf den Markt. Darunter siedelte Hyundai vier Jahre später den sehr erfolgreichen Tucson an. Und jetzt soll im SUV-Kompakt-Segment der Kona die Angebotspalette nach unten abrunden. Bis heute hat Hyundai in Deutschland 283 000 Sports Utility Vehicles (SUV) verkauft. Da die Branche im Bereich der Klein- und Kompakt-SUV einen anhaltenden Verkaufsboom erwartet, ist es für Hyundai nur logisch, die Palette an stylischen Geländegängern ein weiteres Stück zu komplettieren.
Extravagantes Design und
farbliche Kombinationen
Mit auffälligem, extravagantem Design im trendigen Mini-SUV-Markt soll der Kona beispielsweise dem Renault Captur, Nissan Juke, Škoda Karoq oder auch dem neuen VW T-Roc Paroli bieten. Ab dem 4. November (gemeinsam übrigens mit dem kompakten Hochleistungssportler i30 N) steht das koreanische City-SUV mit farbenfrohen Lackkombinationen, reichlich Sicherheitsfeatures, Front- oder Allradantrieb und zunächst zwei Turbobenzinmotoren zu Preisen ab 17 500 Euro im deutschen Handel.
Der 4,16 Meter lange Abenteurer basiert auf einer eigenständigen neuen Plattform. Die Front mit Kaskadengrill verleiht dem Fahrzeug ein attraktives, dynamisches Äußeres. Die Scheinwerfer verteilen sich auf drei Ebenen, und die Plastikbeklankungen um die Radausschnitte runden das kraftvolle Erscheinungsbild ab.
Der 1,80 Meter breite und 1,55 Meter hohe Fünfsitzer bietet dank seines Radstands von 2,60 Metern reichlich Platz. Neben den Passagieren passen 361 Liter Gepäck hinein. Klappt man die Rücksitze um, lassen sich bis zu 1143 Liter hinter der großen Heckklappe verstauen. Die Kopf- und Beinfreiheit im Fond ist gut bemessen; auch Erwachsene können dort über längere Strecken bequem sitzen.
Das Interieur ist aufgeräumt und übersichtlich gegliedert. Alle primären Bedienelemente sind leicht erreichbar angeordnet, der Qualitätseindruck ist gut. Auch auf schlechten Straßen und Feldwegen sowie auf einem Offroad-Kurs rund um Barcelona hielt klapper- und knisterfrei alles zusammen, was von den Technikern zusammengefügt wurde.
kommen im nächsten Jahr
Für den Vortrieb sorgen zunächst zwei Motoren: Vom 1,0-Liter-Dreizylinder-Turbobenziner mit 120 PS, der nur mit Frontantrieb erhältlich ist, erwartet Hyundai in Deutschland einen Verkaufsanteil von 70 Prozent. Die restlichen 30 Prozent der Kunden sollen sich demnach für das 1,6-Liter-Turboaggregat entscheiden, das nur in Verbindung mit Allradantrieb und 7-Gang-Doppelkupplungsgetriebe zu haben ist.
Mitte 2018 reichen die Koreaner ein neu entwickeltes Dieselaggregat mit 115 PS beziehungsweise 136 PS (mit Front- oder Allradantrieb) nach. Außerdem wird der Kona ab Sommer auch mit Elektroantrieb und einer Reichweite von 390 Kilometern auf den Markt kommen. Ende des kommenden Jahres soll dann ein weiterer Elektro-Kona mit cirka 200 PS und einer Reichweite von 500 Kilometern an den Start gehen.
Eine erste Testfahrt unternahmen wir mit dem 177 PS starken 1,6-Liter-Allrad-Benziner, der ab 25 000 Euro in der Trend-Version erhältlich ist. Der agile Turbobenziner erreicht sein maximales Drehmoment von 265 Newtonmetern (Nm) zwischen 1500 und 4500 Umdrehungen und entwickelt eine beachtliche Power ohne störendes Leistungsloch. Besonders positiv fällt das zügig und präzise schaltende Automatik-Getriebe auf. In 7,9 Sekunden bringt es den Abenteurer, der bei Bedarf bis zu 50 Prozent der Kraft auf die Hinterräder bringt, aus dem Stand auf Tempo 100 und katapultiert ihn in der Spitze bis auf 205 km/h. Sein Normverbrauch wird mit 6,7 Litern angegeben. Bei schneller Fahrt und zügigen Tempowechseln liegt der kombinierte Verbrauch allerdings höher. Unser Durchschnittswert lag bei flotter Autobahnfahrt und auf Bergstraßen zwischen acht und neun Litern.
In punkto Fahrverhalten und Federung ist der Kona überraschend agil und komfortabel. Dank der präzisen Lenkung lässt sich das SUV auch in schnellerer Gangart leicht und sicher durch enge Kurven manövrieren. Auch der kleine Dreizylinder mit 120 Pferdestärken, der seinen Drehmoment-Bestwert von 172 Nm bei 1500 bis 4000 U/min erreicht, zeigt sich erstaunlich leichtfüßig. Aus dem Stand sprintet das so motorisierte City-SUV in zwölf Sekunden auf Tempo 100 und schafft 181 km/h Spitze. Dabei konsumiert der Kona laut Hersteller 5,2 Liter im Normverbrauch.
Angeboten wird der kernig klingende Dreizylinder-Kona mit knackig zu schaltender Sechs-Gangschaltung in den fünf Ausstattungsversionen Pure, Select, Trend, Style und Premium. Die 177 PS-Version gibt es ab der Ausstattungsstufe Trend.
Assistenzsysteme lassen kaum Wünsche offen
Die Passagiere im Kona können sich jedoch nicht nur wohl fühlen, sondern auch sicher. In den höheren Ausstattungsvarianten beziehungsweise optional gibt es Assistenzsysteme wie beispielsweise aktiver Spurhalter, Querverkehrswarner, autonomer Notbremsassistent, Toter-Winkel-Assistent, Müdigkeitswarner oder auch ein Head-up-Display.
Im ersten vollen Verkaufsjahr 2018 erwartet Hyundai Deutschland-Geschäftsführer Markus Schrick rund 13 000 Kona-Verkäufe. Nach unseren ersten Fahreindrücken scheint nicht ausgeschlossen, dass er diese Zielsetzung nach oben korrigieren muss.
Fotos (4): Lothar Dönges
Fakten und Technik
Hyundai Kona 1,0 T-GDI Pure
Maße: 4,17 m/1,80 m (ohne Spiegel)/1,57 m (Länge/Breite/Höhe)
Radstand: 2,60 m
Motor: 3-Zylinder-Turbobenziner, 998 ccm
Leistung: 120 PS bei 6000 U/min
Max. Drehmoment: 172 Nm bei 1500-4000 U/min
Geschwindigkeit: 0-100 km/h 12,0 Sek.,max. 181 km/h
Durchschnittsverbrauch: 5,2 l
CO2-Emissionen: 117 g/km (Euro 6)
Leergewicht/Zuladung: min. 1233/max. 542 kg
Kofferraumvolumen: 361-1143 l
Max. Anhängelast: 1200 kg
Wendekreis: 10,6 m
Basispreis: 17 500 Euro