Der Minivan bietet maximalen
Platz für fünf Personen und
eine Menge Gepäck
Von Lothar Jungmann
Auch den Kompaktvan Venga bietet Kia in den Ausstattungspaketen „Attract“, „Edition 7“ und „Spirit“ an. Neben den zwei Benzinern gibt es den von uns gefahrenen 1,6-Liter CRDI-Diesel mit 128 PS (CO2-Ausstoß 125 g/km). Einschließlich Metallic-Lackierung kostete der topausgestattete Minivan 22 270 Euro. Die Liste der Zusatzausstattungen ist wie beim Rio kurz, und auch die immer noch ungewöhnliche Kia-Garantie über sieben Jahre und die kostenfreien Updates für das Navigationssystem gelten beim Venga.
Auf einer Länge von 4,08 Metern, der Breite von 1,77 Metern, der Höhe von 1,60 Metern und dem Radstand von 2,62 Metern entsteht zwischen den Achsen viel Raum, auf dem bis zu fünf Personen ausreichend Platz finden. Der Kofferraum fasst 314 bis maximal 1486 Liter – Spitzenwerte im Segment.
Die Designänderungen am Venga zeigen gegenüber dem Vorgängermodell ein stärkeres Selbstbewusstsein. So wurde außen zum Beispiel der Kühlergrill verändert. Die Lufteinlässe erhielten eine neue Form, in die LED-Tagfahrlicht und Nebelscheinwerfer integriert wurden. Im Innenraum nahmen die Koreaner kleinere Retuschen vor. Fexibel zeigt sich der Laderaum. Die Standardgröße von 314 Litern lässt sich durch Entnahme des Ladebodens auf 440 Liter erweitern. Wer die Rücksitze umklappt, kann für Großeinkäufe oder Kleinumzüge bis zu 1486 Litern nutzen. Weitere Ablagemöglichkeiten gibt es im Innenraum, wo Konsolen und Türtaschen Getränke, Spielzeug oder andere Kleinteile aufnehmen.
Mit dem Diesel ist der Venga ordentlich befeuert. In knapp über elf Sekunden geht’s aus dem Stand auf hundert, und wie beim Rio bleibt die Tachonadel erst bei cirka 190 km/h stehen. 4,7 Liter Spritverbrauch gibt Kia an. Wir waren mit knapp unter sechs Litern nicht unzufrieden.
Insgesamt ist der Venga ein eher unauffälliges, aber auch unproblematisches Alltagsauto für die Familie. Sein emotionaler Reiz ergibt sich aus den Möglichkeiten, die er offeriert. Nicht viele können auf einer solch kleinen Grundfläche so viel bieten Kia hat mit dem Venga einen Kompaktvan im Angebot, der eine eindrucksvolle Variabilität bietet. Bescheiden muss er nicht sein, denn bei ihm zählen eher die inneren Werte. Und bei denen hat Kia ihm für die zweite Hälfte seine Lebenszyklusses eine leichte Überarbeitung gegönnt.
Von außen blieb er aber der eher unspektakuläre Typ, der nette Typ von nebenan. Dabei besitzt er die typischen Attribute eines Kompaktvans, ohne zu einem Kasten zu mutieren. Der Frontgrill des Venga wurde verändert und das Markenzeichen prangt nun oberhalb des Grills auf einer Nase. Die Lufteinlässe erhielten eine neue Form, in die seitlich das neuen LED-Tagfahrlicht und die Nebelscheinwerfer integriert wurden. Das alles schmückt ihn und hebt ihn vom Vorgänger ab.
Mit seinem Radstand von 2,61 Metern zwischen den Achsen Länge für den Innenraum und bei 1,60 Meter Höhe insgesamt viel Raum, der sich vielfach nutzen lässt. Erhöhte Sitze und eine möglichst aufrechte Sitzposition lassen bei nur 4,08 Metern Länge sogar noch Platz für 314 Liter Gepäck. Durch Verschieben der Rückbank und das Umklappen der Rückenlehnen entsteht, bei Bedarf ein Zweisitzer mit einem maximalen Ladevolumen von 1486 Litern. Da passt viel rein, wenn man nicht aus den Augen verliert, dass bei 454 Kilogramm Schluss sein muss.
Innen treffen die Passagiere auf die Zentralkonsole mit Kunststoff-Applikationen in Aluminiumoptik, wie man sie seit Jahren in Kia-Modellen sieht. Die zentrale Einheit mit Infotainment- und Luftsteuerung entspricht noch der alten Schule mit den wie zwei Ohren angeklatschten Lüftungsöffnungen und bietet so nicht viele Überraschungen.
Unser Venga wurde vom 1,6-Liter CRDI angetrieben. Der Diesel machte dabei sowohl im Stadt- als auch im Überlandverkehr eine gute Figur. Bei niedrigen Drehzahlen gibt er sich nicht als Selbstzünder zu erkennen, bei schnelleren Passagen aber dagegenschon. Dabei sind die Fahrleistungen mit dem starken 94 kW/128 PS-Motor mehr als alltagstauglich. Mit seinem Drehmoment von 260 Newtonmetern soll er eben nicht sprinten, sondern seinen Van-Alltag problemlos bewältigen.
Damit haben wir den Kern des Venga getroffen: Er ist ein wirklich problemlos zu fahrendes, vielseitiges Familienfahrzeug, das unauffällig seinen Job erledigt. Er ist ein Alltagsauto im besten Sinne, ein Arbeitstier im Auftrag der Familie und kein Vehikel für Fahrer, die schon immer davon träumten, es auf die Rennstrecke zu schaffen.
Fazit: Der Venga eignet mit seinen fünf Türen und seinem Platzangebot für die kleine Familie. Auch für lange Strecken ist er ein komfortabler Weggefährte.
Fotos (3): Kia