Ein Van für die
ganze Familie mit
einer Ladefläche
für alle Anforderungen
Von Lothar Jungmann
Der VW Touran ist der meistverkaufte Van in Deutschland. Damit das auch in Zukunft so bleibt, schicken die Wolfsburger nach zwölf Jahren endlich die zweite Touran-Generation ins Rennen. Gemessen am sonst üblichen Lebenszyklus eines Modells, der bei sieben bis acht Jahren liegt, war der Touran also ein echter Methusalem auf dem Automarkt. Um so frischer kommt denn auch die zweite Generation daher, die sich von ihrem Vorgänger schon in der Optik deutlich unterscheidet.
Während der erste Touran geradezu glatt anmutete, lässt sein Nachfolger durch eine stark gezeichnete seitliche Linienführung optisch die Muskeln spielen. Das macht den Van markanter und lässt ihn wesentlich kräftiger erscheinen. Gleichzeitig ist er deutlich gewachsen: um 13 Zentimeter in der Länge und vier Zentimeter in der Breite. Das Plus an Länge kommt vor allem dem Radstand zugute, der gegenüber der ersten Generation um elf Zentimeter gewachsen ist. Und das wiederum schlägt sich deutlich im Innenraum nieder, dessen Nutzwert für einen Van sicherlich mit die größte Rolle spielt. So bietet der Touran stolze 47 Ablagemöglichkeiten, die vom Einkaufswagenchip über die Sonnenbrille bis zur Getränkeflasche und Reisedokumenten so ziemlich alles schlucken, was auf einer Fahrt benötigt wird.
Auch der Kofferraum bietet ordentlich Platz für das Gepäck der gesamten Familie. 743 Liter fasst er, wenn alle Sitzreihen aufrecht stehen, knappe 2000 Liter, wenn die Sitze umgelegt sind. Wohlgemerkt: Umgelegt und nicht etwa herausgenommen. Dabei entsteht eine Ladefläche, auf der sich Gegenstände bis zu einer Länge von 2,70 Meter bequem transportieren lassen.
Trotz des sichtbaren Längenzuwachses wiegt der neue Touran sogar weniger als sein Vorgänger. 62 Kilogramm leichter ist er geworden, was sich vor allem auf den Verbrauch auswirkt. Der soll laut VW bis zu 19 Prozent unter dem des Vorgängers liegen. Konkret bedeutet das für den Touran 1.6 TDI mit 110 PS und Doppelkupplungsgetriebe einen Verbrauch von 4,1 Litern, was für einen siebensitzigen Van eine Hausnummer ist, die so leicht nicht unterboten werden dürfte.
Insgesamt stehen jeweils drei Benzin- und Diesel-Motoren mit Leistungsstufen zwischen 110 und 190 PS zur Auswahl.
Besonders der neue 1,6 Liter Diesel mit 110 PS (81 kW. Abgasnorm: Euro 6) hat uns auf den Testfahrten sehr gut gefallen. Er passt hundertprozentig zum neuen Touran. Er braucht 4,4 Liter durchschnittlich je 100 Kilometer (CO2: 115 g/km).
Zu haben ist der Touran mit 1,6 TDT-Diesel ab 28.775 Euro.
Neben den Neuerungen an Optik und Motoren wurde aber auch die Sicherheits- und Komfort-Technik des Touran aufgefrischt. So bietet er nun neun Airbags und auf fünf Sitzen eine ISO-Fix-Halterung für einen Kindersitz. Familienfreundlicher geht es derzeit nicht. Hinzu kommen diverse Assistenzsysteme wie ein Stauassistent, der bei Stop-and-Go-Verkehr selbstständig bremst und anfährt, oder ein Trailer-Assistent, der beim Rangieren mit einem Anhänger oder Wohnwagen hilft. Zum Fahrkomfort trägt aber auch ein spezielles Belüftungssystem bei, das die Luftfeuchtigkeit im Innenraum automatisch reguliert. Beschlagene Scheiben sollen damit der Vergangenheit angehören. Weiter bietet VW einen allergikerfreundlichen Filter an, der Allergene gar nicht erst in den Innenraum des Fahrzeugs gelangen lässt, sowie ein App-Connect-System, dank dem man Musik und Navigationssystem des Touran über Tablet und Smartphone steuern kann – ganz im Sinne der lieben Kleinen auf den Rücksitzen.
Der Einstiegspreis für den neuen Touran liegt bei 23 350 Euro in der Ausstattungslinie Trendline mit 110 PS-Benzin-Motor.
Fotos (2): Lothar Jungmann/(2): Volkswagen