Das Wildpferd
erobert jetzt auch
Europa wieder
Von Sascha Valentin
Es kommt nicht allzu oft vor, dass ein Auto als Ikone bezeichnet wird. Genau das trifft aber auf den Ford Mustang zu, der nach einem halben Jahrhundert erstmals auch in Europa offiziell erhältlich ist. Bisher konnten Freunde des rassigen Wildpferdes dieses nur über die USA beziehen. Nun bietet Ford sein Kultauto erstmals auch in Europa an. Seit Anfang März dieses Jahres konnte der Mustang in Deutschland bestellt werden, was bereits 1800 Kunden getan haben – ohne den Wagen vorher auch nur gesehen zu haben. Die ersten Modelle sollen voraussichtlich im Juli an ihre neuen Besitzer ausgeliefert werden.
Dabei stehen zwei verschiedene Modellvarianten zur Auswahl: Das Fastback Coupé und ein Convertible Cabriolet mit Stoff-Faltverdeck. Die europäische Mustang-Version wird von zwei Motoren angetrieben. Der 2,3 Liter EcoBoost-Turbo Motor bringt 317 PS auf die Straße und sprintet in 5,9 Sekunden von 0 auf 100.
Echte Mustang-Freunde dürften sich aber ohnehin nicht von dem erhöhten Verbrauch abschrecken lassen und stattdessen lieber für den V8-Motor mit fünf Litern Hubraum entscheiden. Der Motor leistet stolze 421 PS und beschleunigt den Mustang GT in 4,9 Sekunden auf 100 km/h. Damit braucht das Wildpferd auch den Vergleich mit so manchem Sportwagen aus dem süddeutschen Raum nicht zu scheuen. Bemerkenswert ist dabei, wie der Mustang seine Kraft auf die Straße umsetzt. Denn trotz der ungezähmten Pferdestärken, die unter der Motorhaube pochen, zeichnet sich der Mustang durch eine ungeahnte Laufruhe und Fahrdynamik aus. Das rührt vor allem daher, dass Ford den europäischen Modellen des Mustangs serienmäßig ein spezielles Performance-Paket mit an Bord gegeben hat. Dieses verbessert das Handling und die Bremseigenschaften und und stimmt das Fahrzeug speziell auf die höheren Ansprüche der europäischen Autofahrer ab.
Dass das keineswegs auf Kosten der Sportlichkeit geht, dafür kann der Fahrer selbst sorgen. Dank Selectable Drive Mode lässt sich per Knopfdruck nämlich die Charakteristik des Fahrzeugs einstellen. So kann der Fahrer etwa das elektronische Sicherheits- und Stabilitätsprogramm, das Ansprechverhalten des Motors und die Schaltkennlinie des Automatikgetriebes individuell einstellen. Und auch ein wenig Spielerei muss bei einem Kultauto wie dem Mustang einfach sein.
Nähert sich der Fahrer zum Einsteigen und öffnet die Tür des Mustangs, projiziert diese über den Außenspiegel ein leuchtendes Wildpferd auf den Straßenbelag. Bei der Preisgestaltung hat sich Ford erfreulicherweise am unteren Ende der Möglichkeiten orientiert. So liegt der Einstiegspreis für das Fastback Coupé mit 2,3 Liter-Motor bei 35.000 Euro und für den V8-Motor müssen 40.000 Euro berappt werden. Wer sich neben der Wildheit des Mustangs auch für Frischluftvergnügen entscheidet, zahlt für das Cabrio 39.000 Euro.
Fotos (2): Sascha Valentin