Neuer Mazda3 ist für Golf-Angriff gerüstet

Kompaktes

Erfolgsmodell bietet

jezt mehr, ohne

Mehrkosten

Von Lothar Jungmann

Facelift, ist eine Bezeichnung, die erst vor nicht allzu langer Zeit in den deutschen Sprachgebrauch aufgenommen wurde. Sie bedeutet „ein Modell ist nicht ganz neu, aber fast neu“. Nun, für den neuen Mazda 3 (ab 16.990 Euro) bedeutet es viel mehr: Mazda hat sein Erfolgsmodell rundherum aufgewertet.

Wobei die Veränderungen an der Karosserie nicht die große Rolle spielen. Unter dem Blechkleid hat sich viel verändert. Motoren, Materialien, Komfort und Sicherheit haben sich sehr zum Positiven gewandelt. Und jetzt kommt der Hammer: Der neue Mazda3 ist nicht teurer geworden als der Vorgänger.  Nicht nur damit hat der neue Kompakte das Zeug, die Erfolgsspur seiner Vorgänger fort zu setzten.

Unser Bild zeigt den neuen Mazda3 in Italiens Lido di Jesselo. Die Saison ist vvobei, die Ferien-Appartements sind unbewohnt.


Mazda hat gut dran getan, seinen Vorreiter – nach 2009 – noch einmal zu verbessern, denn im kommenden Jahr kommt der Golf VII auf den Markt. Und in diesem Golf-Teich tummelt sich auch der Mazda3.

Die Äußerlichkeiten sind schnell erklärt: neue Stoßfänger, andere Räder. Kollege Lothar Doenges musste erst einmal die Spuren der massiven Regenfälle in Norditalien beseitigen, bevor überhaupt ein Foto möglich war.

Innen ist dagegen viel passiert: neue, noch besser ablesbare Instrumente, hellere Chromleisten und höherwertiger Kunststoff, der nicht gleich als Plastik ins Auge fällt. Und dann das Highlight: rin großes Navi, das ordentlich in die Mittelkonsole integriert ist. Schon der Vor-Vorgänger hatte ein großes, vernünftig ablesbares, ausklappbares Navi. Nach dem „Mäusekino“ des Vorgängers ist das neue Navi ein wahrer Segen. Und der Aufpreis von 720 Euro geht völlig in Ordnung.

Unter der Haube haben die Mazda-Ingenieure mit einem Feinschliff bei den Aggregaten ganze Arbeit geleistet. Alle präsentieren sich bei der Vorstellung in Venedig mit weniger Durst und damit mit weniger Co2-Emissionen. Sicherlich: In den USA werden jetzt sparsamere Motoren angeboten, doch für Europa reichen die derzeitigen Aggregate völlig aus, um im Golf-Segment bestehen zu können.

Auf unseren Testfahrten außerhalb von Venedig, die Stadt stand ja ziemlich unter Wasser, haben wir den 2,2-Litermotor (unser Bild) mit der schwächeren Leistung 110 kW (150 PS) lieben gelernt. Er schafft Fahrspaß und ist mit seinen Verbrauchswerten sehr akzeptabel. Mit knapp über fünf Litern im Durchschnitt je 100 Kilometer hat auch der Ausflug zum Lido di Jesselo an der Adria Spaß gemacht.

Dabei haben wir den Wagen (Fließheck, auf englisch: hatchback) richtig gescheucht. Nicht nur auf den mehr als nassen Landstraßen, sondern auch auf der Autobahn haben wir die Feinheit im Fahrwerk, das ausgewogen abgestimmt ist und Lastwechsel, die geschmeidiger reagieren, positiv festgestellt. Auch die neue Lenkung ist ein wahrer Fortschritt. Sie wirkt bei schneller Fahrt weniger flatterhaft.

Angenehm überrascht hat uns auch das große Platzangebot für Passagiere und Gepäck.

Für den 1,6-Liter MZR steht nun auch eine Vierstufen-Automatik zur Verfügung. „Nach unseren Kundenbefragungen reicht diese Version völlig aus, da sie nicht ungemein sportlich fahren wollen, sondern eher dahingleiten“, sagte Jochen Münzinger, Pressechef Mazda Deutschland dazu.

Angeboten wird das japanische Kompaktmodell jetzt in den vier Ausstattungsvarianten Prime-Line, Center-Line, Edition und Sports-Line. Hinzu kommt außerdem die extrem sportliche Version MPS. Die Preise beginnen in Deutschland bei 16.990 Euro für Prime-Line-Version und bei 19.990 Euro für die neue Edition-Version, von der Mazda den höchsten Absatz erwartet.

Als besonders effizienter Basis-Diesel, so Mazda, ist ein 1,6-Liter MZ-CD Turbodiesel mit Sechsgang-Schaltgetriebe erhältlich. Der Motor leistet 85 kW (115 PS) und liefert zwischen 1750 und 2500 U/min ein maximales Drehmoment von 270 Nm.

Fazit: Der neue Mazda3 ist noch einmal ein Schritt dem neuen Golf VII, Paroli bieten zu können. Zumal er gegenüber seinem Vorgänger nicht teurer geworden ist. Durch neue Ausstattungs-Linien soll der Kunde sogar rund 1.700 Euro gegenüber vorher sparen.

Fotos: Lothar Jungmann (3)/Mazda: (2)

Daten und Fakten: Mazda 3 Edition 1,6-Liter MZR

Länge/Breite /Höhe (in mm:) 4.460/1.755/1.470
Motor, Hubraum: Viertakt-Ottomotor, 1598 ccm
Leistung: 77 kW (105 PS)
Maximales Drehmoment: 145 Nm bei 4000 U/min
Durchschnittsverbrauch/CO2: 6,54 Liter/147 g/km
Beschleunigung auf 100 km/h: 12,2 Sek.
Höchstgeschwindigkeit: 181 km/h
Wendekreis: 10,9 Meter
Leergewicht Zuladung: 1195/575 kg
Anhängelast: 550kg (ungebremst)
Laderaum: 340 bis 1.360 Liter
Basispreis: 19.990 Euro

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