Neuer Opel Combo: Abschied vom Lieferwagen mit Corsa-Technik

Italienisches Flair

bietet viel Platz

für Passagiere und

großen Stauraum

Von Lothar Jungmann

Corsa adé, benvenuto (willkommen) Dobló, so die Kurzformel für den neuen Opel Combo. Was sich dahinter verbirgt? Der kleine Lademeister von Opel, der seit 2001 auf dem Markt ist, entstand aus einer Zusammenarbeit mit Fiat. Das ist aber kein Grund dem bisher Bewährtem nach zu weinen. Im Gegenteil: Dieser Abschied von dem Lieferwagen mit Corsa-Technik hat dem Combo gut getan. Er bietet jetzt mehr Platz für Passagiere und Ladung. Bis zu sieben Sitze, ein variabler Innenraum und große Schiebetüren gehören dazu. Beim Fünfsitzer fasst der Stauraum schon bis zu 790 Liter, durch Um- und Ausbau lässt sich diese Zahl bis auf satte 3.200 Liter erweitern.

Aber die Mutation vom Lieferwagen zum Lastwagen bringt auch Nachteile. So sind die Abrollgeräusche der Reifen sowie das Arbeiten des Motors im Innenraum deutlich zu hören. Dazu fehlt der bisherige Limousinen-Charme im Innenraum, da mehr  Plastik verarbeitet wurde. Aber braucht zum Beispiel ein Handwerker Chrom und Klavierlack? Obwohl, wer als Kunde nicht darauf verzichten möchte, kann er Klavierlack bestellen. Dafür sind die Sitze abwaschbar, alle Instrumente gut ablesbar und alle Schalter gut zu erreichen.

Beim Opel Combo wird eben Individualität groß geschrieben. Es gibt ihn als Personentransporter, als Kastenwagen, mit langem und mit kurzem Radstand und auch mit einem höheren Dach. Als Kastenwagen kann mit dem Combo eine Europalette transportiert werden und im Bedarfsfall auch von einem Gabelstapler beladen werden. Die Innenraumbreite beträgt hier 1,23 Meter. Der Kombi mit langem Radstand bietet Raum für bis zu zwei Europaletten und hat eine Nutzlast von bis zu einer Tonne. Zudem ist für den besseren Transport von Leitern eine Leiterklappe im Dach möglich.

Die Pkw-Variante gibt es ebenfalls wahlweise mit langem oder kurzem, mit normalem oder Hochdach. Beim kurzen Combo Pkw hat der Kunde zudem die Wahl zwischen dem Fünfsitzer und dem Siebensitzer. Den Combo mit langem Radstand gibt es nur als Fünfsitzer.

Unter der hohen Haube mit den riesigen Scheinwerfern und dem Opel-Blitz können vier verschiedene Dieselmotoren, ein Benziner und eine Erdgasversion arbeiten. Die Leistungen liegen zwischen 90 und 135 PS. Ausschließlich für die Pkw-Van-Version Combo ist eine CDTI-Variante mit 1,6 Liter Hubraum und einer Leistung von 66 kW (90 PS) im Angebot, die serienmäßig mit manuellem Sechsganggetriebe gekoppelt und auf Wunsch mit automatisiertem Fünfganggetriebe (Easytronic) bestellbar ist. Die nächsthöhere Leistungsstufe nimmt eine weitere 1.6 CDTI-Version mit 77 kW (105 PS) ein.

Wir fuhren die Variante mit dem 1.6 CDTI mit 99 kW (105 PS). Der Diesel gibt sich sehr elastisch. Ihm wird es wohl auch keine große Mühe bereiten einen mit sieben Personen besetzten Pkw oder auch einen mit einer Tonne beladenen Kastenwagen durch den Verkehr zu bewegen. Sehr positiv fiel dabei auch die angenehme Laufruhe des Aggregats bei konstanter Geschwindigkeit auf.

Auch der große 2-Liter-Diesel mit 99 kW (135 PS) steht dem Combo gut, und bei ihm kommt auch der Fahrspaß nicht zu kurz. Allerdings wird wahrscheinlich der kleine Diesel, auch angesichts des Preises. mehr Abnehmer finden.

Fotos (6): Lothar Jungmann

Daten Opel Combo Pkw

1.6 CDTI (kurzer Radstand)

Länge/Breite/Höhe (in m): 4,39/2,12/1,85
Motor: Vierzylinder, 1,6 CDTI, 1589 ccm
Leistung: 77 kW / 105 PS bei 4000 U/min
Maximales Drehmoment: 290 Nm bei 1500 U/min
Durchschnittsverbrauch: 5,2 Liter Diesel (mit Start-Stopp)
CO2-Emission: 148 g/km
Beschleunigung von 0 auf 100 km/h: 13,4 Sekunden
Höchstgeschwindigkeit: 164 km/h
Wendekreis: 11,20 Meter
Leergewicht / Zuladung: 1415 kg / 600 kg
Max. Anhängelast: 1.300 kg
Kofferraumvolumen: 790 bis 3200 Liter
Preis: 20.450 Euro